Mit neuen Bildern in die Transformation
Mittels systemischer Visualisierungen und Systemaufstellungen Möglichkeitsräume erschaffen, um neue Handlungsoptionen in der Trias zu entdecken – darum ging es in dem diesjährigen Trias Workshop des Karriereentwicklungsprogramms Karriere hoch 3 (K³).

Angeleitet von Georg Müller-Christ, Professor für Nachhaltiges Management an der Universität Bremen, setzten sich die Teilnehmenden mit den diversen Rollen auseinander, die sie in ihren komplexen Arbeitsgefügen innehaben. Denn sowohl in einer Tandembeschäftigung als auch als Postdoktorand*in an einer Schwerpunktprofessur bewegen sich die Wissenschaftler*innen früher Karrierestufen, die am K³-Programm teilnehmen, in unterschiedlichen inter- und transdisziplinären Kontexten mit vielfältigen Verantwortlichkeiten.

Während des Workshops war ausdrücklich ‚Fühlen statt Denken’ erwünscht: die Methode der Systemaufstellung sieht vor, dass Informationen über ein bestimmtes System intuitiv sowie räumlich und körperlich erfasst statt kognitiv erdacht werden. Immer wieder wurde daher innegehalten und gefragt, ob ein bestimmtes Bild Resultat eines Denkprozesses war oder aber ob es körperlich erspürt wurde; ob also die räumliche Sprache genutzt wurde, um das Bild zu kommunizieren. Die Teilnehmenden wurden dazu eingeladen, ihre eigenen mentalen Landkarten zu entdecken sowie Differenzen zwischen diesen wohlbekannten und viel genutzten Karten und den neuen, mit Hilfe der Aufstellungen generierten Formationen zu untersuchen. Denn unsere mentalen Karten – verstanden als die Art und Weise, wie wir uns die Welt vorstellen, wie wir Phänomenen Bedeutung zuschreiben, wie wir uns die Welt erklären, wie wir uns zurechtfinden in komplexen Systemen – entspricht nicht unbedingt der Realität. Sie sind nur sehr vertraut.

Die Arbeit mit systemischen Bildern und Systemaufstellungen lädt dazu ein, die Systeme, in denen wir uns bewegen, und die Rollen, die wir Tag für Tag ausfüllen, einmal anders zu betrachten – und sich zu fragen, wie es auch sein oder sich anfühlen könnte. Diese offene Haltung gegenüber Unterschiedlichkeiten und der produktive Umgang mit Spannungen sind zentrale Kompetenzen für gelingende transdisziplinäre Zusammenarbeit. So gingen die Teilnehmenden mit vielen neuen Bildern und Impulsen hinsichtlich des transformativen Potenzials ihrer zahlreichen Rollen aus dem Workshop heraus.
Oktober 2025