Mehr Studierende für Arbeit und Studium im Ausland begeistern

Der Campus Gummersbach der TH Köln möchte im Erfahrungsaustausch mit einer Regensburger Hochschule Konzepte für die gezielte Begleitung von Auslandsaufenthalten entwickeln

Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH) bietet ein Zusatzstudium „Internationale Handlungskompetenz“ an, das von den Studierenden sehr gut angenommen wird. Zu einem Erfahrungsaustausch über die Inhalte und Konzepte dieses Studiengangs hatte Prof. Dr. Siegfried Stumpf die OTH-Kollegin Ulrike de Ponte noch vor der Corona-Krise nach Gummersbach eingeladen. Frau de Ponte ist an der OTH verantwortlich für die Weiterentwicklung der interkulturellen Kompetenz der Studierenden. Pro Semester schreiben sich ca. 200 Studierende für das zweisemestrige internationale Zusatzstudium ein. Im ersten Semester hören die Studierenden eine Vorlesung zur interkulturellen und kulturvergleichenden Psychologie und analysieren in Übungen kulturell bedingte Konfliktsituationen. Im zweiten Semester gibt es länderspezifische Vertiefungen zum interkulturellen Handeln und abschließend erproben die Studierenden in einem Assessment Center ihre erworbenen interkulturellen Kompetenzen und erhalten dazu Feedback.

Die Erfahrungen mit diesem Konzept diskutierte Frau de Ponte mit Prof. Dr. Siegfried Stumpf und Dipl.-Psych. Eberhard Schenk, die am Campus Gummersbach Lehrveranstaltungen zur Entwicklung interkultureller Kompetenz durchführen. Sie gehören zum Institute for Business Administration and Leadership (IBAL) am Campus Gummersbach. Ein weiterer Teilnehmer der Runde war Dipl.-Päd. Andreas Groß vom Institut für Interkulturelle Bildung und Entwicklung der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln, der die Zusatzqualifikation International für seine Fakultät und die Fakultät für Informations-und Kommunikationswissenschaften in Köln betreut.

In den Gesprächen wurden neben dem Erfahrungsaustausch zukünftige Kooperationsmöglichkeiten erörtert. Ziel aller Aktivitäten sollte sein, mehr Studierende für das Absolvieren von Auslandssemestern oder Auslandspraktika zu begeistern. Wie Studien zeigen, trägt das Studieren und Arbeiten im Ausland maßgeblich zur Persönlichkeitsbildung bei. Es handele sich hierbei um prägende Erfahrungen, so Prof. Stumpf, mit denen Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Weltoffenheit und Toleranz gefördert werden. Ihr Beitrag zum Kompetenzerwerb und zur Persönlichkeitsbildung könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Gesprächsteilnehmer stimmten darin überein, dass die Hochschule Auslandserfahrungen während der Studienzeit durch Trainings und Workshops systematisch vor- und nachbereiten sollte, um deren Lernwirksamkeit zu sichern.

April 2020

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