Interdisziplinär und innovativ: Wohnheim in Modulbauweise
Entwicklung von Studierenden für Studierende
Von Studierenden für Studierende – unter diesem Motto entwickeln 16 Masterstudenten der Fachhochschule Köln in diesem Wintersemester ein Wohnheim in Modulbauweise. Das Projekt ist Teil des Studiengangs „Produktdesign und Prozessentwicklung“, ein interdisziplinäres Angebot der Hochschule mit direktem Praxisbezug. Die Absolventinnen und Absolventen der Bereiche Maschinenbau, Betriebswirtschaft und Design arbeiten dabei gemeinsam an Problemstellungen aus der Wirtschaft, jeweils in Teams von fünf Personen. Für „das große Projekt“ im ersten Semester hat die Stadt Gummersbach die Daten eines 3800 qm großen Grundstücks gegenüber dem Campus als Planungsvorgabe zur Verfügung gestellt. Dort ist zwar kein neues Wohnheim geplant, der Entwurf könnte aber Grundlage für Neubauten an anderen Hochschulstandorten sein.
„Das Wohnheim soll attraktiv, aber für Studenten auch bezahlbar sein. Das Team muss die Balance zwischen Baurecht, technischer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit finden.“ erläuterte Prof. Dr. Thomas Münster, Studiengangsmanager für „Produktdesign und Prozessentwicklung“. Ulrich Stücker, Erster Beigeordneter und Baudezernent der Stadt Gummersbach, hat großes Interesse am Projekt. Er verspricht sich viel vom unvoreingenommenen Zugang der Studierenden zum Thema und ist zuversichtlich, dass es gute Ergebnisse bringen wird. Die Zahl der geplanten Wohnplätze ist noch offen, aber es sollen zwei Baukörper werden mit maximal drei Stockwerken werden.
Industriepartner des Projekts ist die ALHO Gruppe mit Stammsitz in Morsbach, ein führender Hersteller für modulare Gebäude. Auf dem Gummersbacher Campus gibt es schon ein ALHO-Gebäude: ein Pavillon als Mensa-Erweiterung. „Wir brauchen immer Nachwuchskräfte, darum sind wir an der Zusammenarbeit mit der FH sehr interessiert“, erklärte Architekt Michael Lauer, Vertriebsleiter Nord der ALHO Systembau, die Motivation von ALHO zur Zusammenarbeit. Die Stärke der Modulbauweise sei vor allem die Geschwindigkeit. „Wir können bis zu 70 Prozent schneller bauen als in der konventionellen Bauweise.“, so Lauer.
Um im Masterstudiengang „Prodes“ studieren zu können, muss man sich bewerben, mit einer guten Abschlussnote im Erststudium, aber auch mit einem bestandenen Test. Von 70 Bewerbungen aus ganz Deutschland wurden zum Wintersemester nur 15 angenommen. Die FH Köln bietet seit 2008 den bundesweit einzigartigen Masterstudiengang an, er ist ein Kooperationsangebot der Gummersbacher Fakultät und des Kölner FH- Instituts „KISD – Köln International School of Design“. Ansprechpartner sind die Pro¬fessoren Dr. Thomas Münster am Campus Gummersbach und Prof. Wolfgang Laubersheimer vom Institut Design in Köln.
November 2014