Archiv der Elektrotechnischen Vereinigung (ETV)
Das Historische Archiv der TH Köln nimmt die Archivbestände der rund 100-jährigen Elektrotechnischen Vereinigung (ETV) in seine Obhut. Die ETV zählt zu den ältesten und aktivsten Vereinigungen von Freunden und Förderern im Bereich Elektrotechnik der Hochschule und ihrer Vorgängereinrichtungen.
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Die Archivalien der traditionsreichen Vereinigung werden vom Historischen Archiv erschlossen, als separate Einheit in den Bestand aufgenommen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem verpflichtet sich das Archiv, die Bestände zu sichern und zu erhalten und dafür auch die erforderlichen Kosten zu übernehmen. Einen entsprechenden Depositalvertrag unterzeichneten am 10. Juni 2016 Prof. Dr. Rüdiger Küchler, Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung der TH Köln, sowie Dr.-Ing Said Erkan, Präsident der ETV e.V. (Absolvent und Lehrbeauftragter der TH Köln), und Dipl.-Ing. Hans Peter Haupt, Vizepräsident der ETV (Absolvent und Lehrbeauftragter der TH Köln), auf dem Campus Südstadt der Hochschule.
„Ich freue mich, dass die Archivalien der ETV in unser Historisches Archiv übernommen werden“, betonte Prof. Dr. Rüdiger Küchler, Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung der TH Köln, bei der Vertragsunterzeichnung am 10. Juni 2016. „Gerne übernimmt die TH Köln Verantwortung für die vielfältigen Zeitzeugnisse der mehr als 100-jährigen Geschichte der ETV, die eng mit der Geschichte der TH Köln und ihrer Vorgängereinrichtungen verbunden ist.“
Gegründet wurde die ETV 1911 von Dipl.-Ing. Paul Silberbach, dem ersten Fachlehrer der Fachschule für elektrische Installations- und Betriebstechnikweher der 1904 gegründeten Königlichen Maschinenbauschule Köln, als Zusammenschluss von Studierenden, „die in ihrer Freizeit neben der beruflichen Fortbildung durch Vorträge auch die gesellige Unterhaltung pflegen wollten“. Zu den rund 200 Archivalien zählen neben vielen Bildern und Photoalben, Redemanuskripte, Festhefte mit Berichten über die Aktivitäten der ETV und Orden der Karnevalssitzungen „Fest der Technik“, Aufzeichnungen, Bücher, Briefe, Informationsschriften und Bierzeitungen der Studierendenschaft. Hinzu kommen zahlreiche dreidimensionale Modelle und u. a. eine Schieblehre von 1930.
Mit viel Engagement und Ideen haben sich die Mitglieder der ETV (Studierende, Professoren, Absolventinnen und Absolventen, Förderer und Freunde der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik der TH Köln) als Netzwerker eingebracht, den Nachwuchs unterstützt und Weiterbildungen angeboten. Zu den Rollen, die die ETV seit ihrer Gründung eingenommen hat, zählen studentische Verbindung, Berufsvermittler und Selbsthilfegruppe in Krisenzeiten, Fachberatungs- und Weiterbildungsverein, Karnevalsgesellschaft als Organisator und Ausrichter des Fests der Technik, akademischer Förderverein, Ehemaligen-Verein und Alumnigruppe. Aktiv am Karneval beteiligte sich die ETV ab 1923, dem Jahr in dem der Karneval erstmals nach dem 1. Weltkrieg als Volksfest wieder aufleben konnte, bis zum 2. Weltkrieg. Direkt nach dem 2. Weltkrieg fand am 12. Januar 1949 das Fest der Technik in der Sporthalle der Schokoladenfabrik Gebr. Stollwerk mit mehr als 1200 Gästen statt und ab 1951 in dem Festsaal Sartory. Den Erlös investierte die ETV in die Nachwuchsförderung. So war die TH Köln die einzige Hochschule Deutschlands, zu deren Gunsten eine öffentliche Karnevalssitzung organisiert wurde.
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„Das Historische Archiv der TH Köln ist der optimale Platz für die Archivalien der ETV, dort gehören sie hin“, betonte Said Erkan der Präsident der ETV bei der Vertragsunterzeichnung. „Wir werden dafür sorgen, dass der Bestand noch um viele interessante Zeitzeugnisse erweitert wird. Im Bereich Nachwuchsförderung der ETV werden in den kommenden Jahren Digitalisierung und Industrie 4.0 die Schwerpunktthemen sein. Beim Netzwerken ist neben dem jährlichen Stiftungsfest für 2017 u. a. auch ein großes Ehemaligentreffen geplant.“ Damit will die ETV auch die Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik beim Ausbau ihres Alumni-Netzwerks unterstützen.
Juni 2016