Diandra Folchert – Eine Deutschlandstipendiatin beim Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds

Porträt Diandra Folchert (Bild: Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds)

Wenn eine Stipendiatin des Deutschlandstipendiums nach dem Studium von ihrem Förderer eine Stelle angeboten bekommt, dann muss sie einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben. So war es bei Diandra Folchert, Absolventin des Masterstudiengangs „Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit“.

Als Referentin betreut sie nun Stifter*innen und Spender*innen beim Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds und hilft so mit, die Chancen auf Bildung für neue Generationen von Schüler*innen und Studierenden zu verbessern.

Dabei war ihr Weg in eine Hochschulkarriere nicht vorgezeichnet: Diandra Folchert besuchte zunächst nach der Grundschule eine Hauptschule. „Mit dem ersten beruflichen Ziel vor Augen, Grundschullehrerin zu werden, hat es dann in der 7. Klasse „klick“ gemacht und meine Noten wurden schlagartig besser“, erzählt sie. Der Abschluss war dann so gut, dass sie sich bei einem Gymnasium anmelden durfte. Je eine Stunde Schulweg mit Bus und Bahn konnten sie nicht bremsen, auch wenn sie einiges aufzuholen hatte und zwischenzeitlich in Fächern wie Mathe und Deutsch schon mal am Stoff verzweifelte. „Aber meine Lehrer*innen haben mich gut mitgenommen“, sagt sie. Am Ende bestanden in ihrem Jahrgang nur zwei der von der Hauptschule in die Oberstufe gewechselten Schüler*innen das Abitur – Diandra Folchert war eine davon. Nach dem Abi ging sie erst einmal für ein Jahr als Au-pair nach Spanien, auch um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. „Das war eine Herzensangelegenheit, denn meine Großeltern mütterlicherseits kamen in den siebziger Jahren als Gastarbeiter aus Spanien nach Deutschland“, erzählt sie.

Anschließend begann Diandra Folchert ein Studium, und zwar Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg und absolvierte ein Auslandssemester in Südafrika. Nach dem Bachelorabschluss stellte sie schnell fest, dass ihre akademische Wissbegier noch nicht gestillt war. Zum Management in Sozialen Organisationen wollte sie mehr theoretische Grundlagen erwerben. Geradezu maßgeschneidert erschien ihr dafür der Masterstudiengang „Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit“ an der TH Köln. „Ich muss diesen Studienplatz bekommen“, sagte sie sich – angesichts mehrerer hundert Bewerber für 30 Plätze nicht selbstverständlich. Aber es klappte. Ein Pluspunkt war vielleicht, dass sie sich schon seit der Schulzeit ehrenamtlich engagiert. So hat sie in einem Verein trauernde Kinder und Jugendliche betreut. Während des Bachelorstudiums in Oldenburg kümmerte sie sich um zwei gehandicapte Kinder, damit deren alleinerziehende Mutter abends eine Ausbildung machen konnte, später in Köln engagierte sie sich im Verein „Wir für Pänz e.V.“.

Im Masterstudium entwickelte sich das Fundraising zu einem Schwerpunkt. Das Studium lief so erfolgreich, dass sie für ein Deutschlandstipendium in Frage kam . Auch hier bestand sie das Auswahlverfahren und profitierte nicht nur von der finanziellen Unterstützung: Ihr Förderer, der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, bietet auch viele ideelle Fördermaßnahmen zu studien- und berufsrelevanten Themen an. Der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds verwaltet deutschlandweit die Mittel von über 300 Stiftungen und setzt diese für Chancengerechtigkeit in der Bildung ein.

Nach ihrem Masterabschluss fand Diandra Folchert schnell einen Job. Kaum hatte sie ihre Stelle angetreten, meldete sich der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds bei ihr und bot ihr eine Stelle an. Sie zögerte keine Sekunde und sagte zu: Die Betreuung von Stiftern und Spendern und der Social-Media-Kanäle sind die wichtigsten Aufgabenbereiche ihrer vielfältigen Position.

Der TH Köln ist sie immer noch verbunden, ist doch der Stiftungsfonds Premiumförderer im Deutschlandstipendiumprogramm der Hochschule. Und Prof. Dr. Michael Urselmann, der Betreuer ihrer Masterarbeit, weiß die Expertise von Diandra Folchert zu schätzen und lud sie zu einem Gastvortrag in seine Vorlesung ein. Verpassen wird sie bei ihrem Arbeitgeber die Feierlichkeiten eines unglaublichen Jubiläums: Die älteste vom Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds betreute Stiftung wurde vor 600 Jahren gegründet. Der Grund für das Fehlen von Diandra Folchert ist jedoch ein erfreulicher: Das Ehepaar Folchert erwartet Nachwuchs. Wir wünschen alles Gute!

Mai 2022

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