Den sozialen Zusammenhalt in Köln-Bocklemünd stärken
Bocklemünder Siedlungs-Koalition (BoSKo) im Rahmen eines Projekts des Forschungsschwerpunkts Sozial • Raum • Management neu gegründet.
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Wie können Köln-Bocklemünd und vor allem Neu-Bocklemünd gestärkt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich ab sofort die neu gegründete Bocklemünder Siedlungs-Koalition (BoSKo), in der sich unter anderem Bezirksbürgermeister Josef Wirges, die Polizei, das Bürgerschaftshaus, die GAG Immobilien AG und die Katholische Jugendagentur engagieren.
Entstanden ist die Koalition im Rahmen eines Projektes des Forschungsschwerpunkts Sozial • Raum • Management der Fachhochschule Köln unter Leitung von Prof. Dr. Herbert Schubert. Das Forschungsvorhaben wird gemeinsam mit Prof. Dr. Christian von Coelln von der Universität zu Köln durchgeführt und von der RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf mit 166.000 Euro gefördert. Kooperationspartner ist die GAG Immobilien AG.
Grundlage des Projektes ist eine achtmonatige Bestandsaufnahme von Mai bis Dezember 2013, in der Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Passanten und Experten befragten sowie die Sozialstatistik, Polizeidaten und Berichte eines Wachdienstes auswerteten. „Bocklemünd hat vor allem ein Imageproblem, das von außen in den Stadtteil getragen wird“, fasst Schubert die Ist-Analyse zusammen. „Wenn die Befragten ein Unsicherheitsempfinden äußerten, stand dies häufig im Zusammenhang mit dem Görlinger Zentrum, das vor allem in den Abendstunden nur wenig belebt ist. Aufgrund baulicher Mängel lädt das Zentrum zwischen Ollenhauer- und Schumacherring nicht zum Aufenthalt ein und wird meist nur vom Durchgangsverkehr genutzt."
In Bocklemünd seien bereits viele Akteure wie etwa soziale Einrichtungen aktiv, zwischen denen es teilweise bereits eine sehr aktive Zusammenarbeit gebe, so Schubert. Auch sei bei allen Interessengruppen vor Ort eine große Bereitschaft zur Veränderung vorhanden. BoSKo knüpft hier an und setzt sich mit den Sicherheitsbelangen des Stadtteils auseinander. Die Koalition möchte in einem ersten Schritt die Attraktivität des Ortes verbessern, die Aufenthaltsqualität im Görlinger Zentrum erhöhen und den Einzelhandel stärken. Mit der Gründung beginnt eine 13-monatige Erprobungsphase, in der Erfahrungen mit der strategischen Planung und der konkreten Umsetzung gesammelt werden.
Die Universität zu Köln begleitet das Forschungsprojekt rechtswissenschaftlich. Ihre Aufgabe ist es, Fragen zur Umsetzung des Projekts in rechtlicher Hinsicht zu untersuchen und der Koalition Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu begutachtet sie die Einrichtung der BoSKo insgesamt und prüft darüber hinaus, wie beispielsweise die Zusammenarbeit der Hausmeister der beteiligten Wohnungsunternehmen gesetzeskonform ausgestaltet werden kann.
Innerhalb der BoSKo werden nun Handlungsnetzwerke gegründet, in denen die jeweils relevanten Akteurinnen und Akteure gemeinsam an einem bestimmten Themenfeld arbeiten. Als erstes nehmen die Netzwerke „Hausmeister der lokalen Wohnungsunternehmen“, „Gewerberaumkonzept“ und „Städtebau“ ihre Arbeit auf. Die konkreten Ziele erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer derzeit in Workshops. Ein von der GAG Immobilien AG finanzierter und im Forschungsschwerpunkt angesiedelter hauptamtlicher Koordinator unterstützt die Netzwerke bei der Erarbeitung und Umsetzung der beschlossenen Aufgaben.
Dezember 2014