Ein Beitrag von

Philipp Hambach

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Virtuelles Testen hochautomatisierter Fahrzeugsysteme

Wie können autonome Fahrzeuge auf die komplexen Verkehrssituationen in Innenstädten vorbereitet werden, ohne diese unter realen Bedingungen zu testen? René Degen hat sich in seiner Promotion am CAD CAM Center Cologne bei Prof. Dr. Margot Ruschitzka mit einer virtuellen Testumgebung am Beispiel der Kölner Innenstadt beschäftigt.

René Degen René Degen (Bild: Michael Bause/TH Köln)

Wie erklären Sie Ihr Thema Ihren Nachbarn?

Inhalt meiner Doktorarbeit ist die Entwicklung einer virtuellen, städtischen Testumgebung für hochautomatisierte Fahrzeugsysteme. Dazu habe ich ein reales, automatisiertes Fahrzeug und einen realen menschlichen Fußgänger in ein virtuelles Abbild der Kölner Innenstadt integriert. So haben beide Verkehrsteilnehmenden die Möglichkeit, miteinander in Interaktion zu treten und beispielsweise an einem Fußgängerüberweg oder einem Kreisverkehr aufeinander zu treffen. Somit ist es möglich, auch kritische Verkehrssituationen zu simulieren, ohne dabei eine Gefahr für Leib und Leben zu riskieren.

Was haben Sie herausgefunden?

Insbesondere innerstädtische Verkehrsumgebungen bilden eine große Herausforderung für automatisierte Fahrzeugsysteme. Die Anforderungen und Unwägbarkeiten sind deutlich komplexer als auf Autobahnen oder Schnellstraßen.

Um einem Computer in Zukunft überhaupt die Möglichkeit zu geben, auf alle potenziellen Gefahrensituationen des innerstädtischen Verkehrs gefasst zu sein, sind virtuelle Testumgebungen und künstlich generierte Daten – meines Erachtens - unabdingbar.

Was begeistert Sie an Ihrem Thema?

Mich begeistert die Relevanz des Themas für die moderne Gesellschaft. Statistiken belegen bereits heute den positiven Effekt von Fahrerassistenzsystemen auf Unfallzahlen und -schwere. Die zunehmende Automatisierung kann dazu beitragen, den urbanen Verkehr sicherer und stressfreier zu gestalten; worüber sich zuletzt sicher nicht nur die Kölner*innen freuen dürften. Darüber hinaus bietet das Thema für mich als Ingenieur eine große Spielwiese für innovative Lösungsansätze, anwendungsorientierte Forschung und Erfindergeist.

Wie kann es mit Ihren Ergebnissen weitergehen?

Aufbauend auf meiner Forschung werden Kolleg*innen an der TH Köln sowie auch Kooperationspartner aus der Industrie neue Themenfelder identifizieren und Forschungsarbeiten fortsetzen. Besonders spannend gestaltet sich dabei in meinen Augen eine zunehmende Vielfalt an urbanen Verkehrsteilnehmenden im Testfeld, um künftig auch Untersuchungen mit beispielsweise mobilitätseingeschränkten Personen durchführen zu können.

Juli 2023

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Philipp Hambach

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit


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