Tellerwäscher aus Überzeugung – Freiwilligenarbeit in irischer Obdachlosenhilfe

Fassade der Dublin Christian Mission (Bild: Cezar Demeter, Student am ITMK)

Cezar Demeter, Student der Mehrsprachigen Kommunikation, hat sein obligatorisches Auslandssemester in Form einer viermonatigen ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Dublin Christian Mission in Irland absolviert. Wir haben ihn interviewt:


Herr Demeter, wieso haben Sie sich für Irland entschieden?

Auch wenn Irland nicht von Anfang an auf Platz 1 stand, kam es schnell dazu, da die anderen Länder entweder zu weit entfernt waren (und ich doch nicht so weit weg von zuhause sein wollte) oder es aus politischen Gründen zu kompliziert war, dort zu arbeiten. Ich bin aber sehr froh, dass es so gekommen ist.

Geben Sie uns einen kurzen Einblick in den Tätigkeitsbereich Ihres Arbeitgebers?

Die Dublin Christian Mission ist eine Anlaufstelle für Obdachlose, Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen und Menschen mit Abhängigkeiten, wie z.B. Drogen oder Alkohol. Außerdem gibt es auch eine Kinder- und Jugendarbeit, wobei die Kinder ebenso aus benachteiligten Haushalten stammen.

Was waren Ihre Aufgaben?

Ich durfte überall mithelfen. Vom Tellerwaschen in der Küche, über Essen und Kleidung verteilen, kurze Vorträge halten in der Kinder- und Jugendarbeit bis hin zum Musikmachen in den Sommercamps für Familien, Kinder und Jugendliche.

Welche Kenntnisse, die Sie in Ihrem bisherigen Studium am ITMK erworben haben, konnten Sie während Ihrer Arbeit anwenden/vertiefen?

Hauptsächlich meine Sprach-, Kultur- und Geschichtskenntnisse, aber auch die Lehrveranstaltung „Präsentationstechniken“ war mir von Vorteil.

Welche Kenntnisse haben Sie neu erworben?

Meine Englischkenntnisse haben sich auf jeden Fall, durch die gesprochene Alltagssprache mit verschiedenen Sprichwörtern und Metaphern, erweitert. Außerdem konnte ich mir, durch das zielführende Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, einige pädagogische Fähigkeiten aneignen.

Wie war das Arbeitsklima in der Organisation?

Alle waren sehr nett und offen. Man hat sich wirklich als Teil des Teams gefühlt, überall mit einbezogen und wertgeschätzt.

Hat Sie die Tätigkeit in Sachen Berufs-/Masterstudiengangswahl weitergebracht?

Definitiv in Sachen Berufswahl. Ich hatte (und habe immer noch) den Wunsch, mit Menschen zu arbeiten und hilfsbedürftigen Menschen mit allen möglichen Hintergründen so gut ich kann zu helfen. Durch diese Tätigkeit ist das jetzt viel greifbarer, realer und möglich geworden.

Wie hat Ihnen der Ort/die Umgebung gefallen?

Dublin ist wirklich eine sehr vielfältige Stadt, die alles zu bieten hat. Da ich die Natur liebe, bin ich aber auch viel durch Irland gereist und habe atemberaubende Orte gesehen. Mir hat es sehr gefallen.

Was sollte man in Dublin unbedingt gesehen oder erlebt haben?

Meiner Meinung nach auf jeden Fall den Phoenix Park, eine der größten innerstädtischen Parkanlagen weltweit. Man kann dort alles Mögliche machen, spazieren gehen, picknicken, sportlich aktiv sein, dutzende freilaufende Rehe füttern, den Dubliner Zoo besuchen, das Haus des Präsidenten sehen und außerdem werden dort viele verschiedene Events veranstaltet.

Gab es für Sie spürbare kulturelle Unterschiede?

Da ich mit dem Auto dorthin gefahren bin, musste ich mich erstmal an den Linksverkehr gewöhnen; die Geschäfte sind auch am Sonntag offen; und die Iren schienen mir sehr entgegenkommend und freundschaftlich.

Ihr Fazit:

Ich bin sehr glücklich und dankbar für Möglichkeit, die ich bekommen habe, für die Freundschaftsbeziehungen, die sich entwickelt haben und für die unvergessliche Zeit. Alles in allem 10/10. Soli Deo gloria.

Januar 2024

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