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Freitaucher Benjamin Bube

Betreuende Professorin

Prof. Dr. Raphaela Groten

Prof. Dr. Raphaela Groten

Informatik und Ingenieurwissenschaften
Institut für Informatik (INF)

Ein Beitrag von

Monika Probst
Campus Gummersbach

Promotion: Wearables für Freitaucher

Ein Atemzug und dann ab in die Tiefe. Bisher gibt es für Freitaucher einige lebensgefährliche Risiken. Benjamin Bube, Doktorand am Campus Gummersbach, hat in seiner Promotion Understanding and Supporting Wearable Technologies for Freedivers u.a. einen Wearable-Protoptypen entwickelt. Und als passionierter Freitaucher auch schon selber eingesetzt. Mehr im Interview.

Worum geht es in Ihrer Arbeit konkret?

In den letzten Jahren haben sich Wearables sowohl im Mainstream als auch bei Wearables für das Freitauchen deutlich weiterentwickelt. Während die allerersten Wearables lediglich Funktionen zur Anzeige der Uhrzeit ermöglichten, bieten diese heutzutage eine Vielzahl an Funktionalitäten. Hardware- und Softwarefunktionen wie Sensoren, Touchscreens und neue Methoden der Mensch-Maschine-Interaktion führten zu neuen Anwendungsfällen, zu denen bspw. Navigationsunterstützung, Bezahlen oder Routing gehören. Während die sogenannten Smart Watches bereits umfassend untersucht und erforscht wurden und werden, besteht ein klarer Mangel bei tragbaren Geräten für Taucher, insbesondere Freitaucher. Sowohl in kommerziellen Geräten als auch in der wissenschaftlichen Literatur.

Im Gegensatz zu Gerätetauchern nutzen Freitaucher nur einen Atemzug, der zu Beginn des Tauchgangs an der Oberfläche eingeatmet wurde. Bislang gibt es für Freitaucher kaum bis gar keine Unterstützung, um die allgemeine Sicherheit des Tauchgangs zu verbessern. Ich wollte mit meiner Arbeit Systeme zur Unterstützung der Freitaucher beisteuern und die Entwürfe dieser Systeme auf ein besseres Verständnis des Nutzerverhaltens verankern.

Weil Sie selber Freitaucher sind?

Stimmt, ich bin seit 2013 als Freitaucher unterwegs. Ziemlich zeitnah habe ich dann 2014 alle möglichen 4 AIDA Freediving Level abgeschlossen. AIDA International ist der Weltverband, der das Regel- und Aufzeichnungsgremium für internationale Wettbewerbe mit angehaltenem Atem darstellt. Während meines Informatikstudium an der TH Köln wurde ich immer wieder auf die fehlenden Innovationen und Entwicklung im Freitauchen aufmerksam, wo doch gerade in diesem Sport bei Missachtung der Sicherheitsvorschriften ein hohes Gefährdungspotential besteht. Der tragische Tod der damaligen Weltrekordhalterin Natalia Molchanova bei einem für ihre Verhältnisse leichten Tauchgang hat mich in dieser Annahme bestärkt.

Als mir dann von meinem Mentor und Betreuer Prof. Dr. Heiner Klocke im Anschluss an meine thematisch passende Masterarbeit über Head-Up Displays im Freitauchen auch noch eine Promotion mit freier Themenwahl angeboten wurde, konnte ich nicht ablehnen.

Und was haben Sie herausgefunden?

Durch die Veröffentlichung „Wearable Devices in Diving: Scoping Review“ konnte ich eine erste Tendenz im Bereich des Freitauchens identifizieren, klassifizieren und zukünftige Entwicklungen und Trends aufzeigen.

Im zweiten Teil meiner Arbeit konnte ich durch die Entwicklung eines Freitauchcomputers, der eine Unterwasserkommunikation ermöglicht, nachweislich die Sicherheit beim Freitauchen erhöhen. Durch verschiedene Tests im Wasser wurden sowohl die Signifikanz als auch die Innovativität klar ersichtlich. Die Ergebnisse des Prototypen sind im Journal  „IEEE Consumer Electronics Magazine“ veröffentlicht. Bis zur Veröffentlichung gab es übrigens kein Gerät mit einer derartigen Übertragungsrate und Reichweite, geschweige denn, dass dieses als Wearable am Handgelenk tragbar wäre. Beide Aspekte habe ich umgesetzt.

Wie kann es mit Ihren Ergebnissen weitergehen?

Um diese in einem Satz zusammenzufassen: Man könnte die Informationen über tragbare Geräte (Wearables) nutzen, meine Studien verfeinern und erweitern, die präsentierten Informationen und Systeme verbessern und ein einziges Wearable entwickeln, das alle Ergebnisse integriert. Dieses Vorgehen wäre dann vergleichbar mit der Entwicklung des Smartphones.

Was sind Ihre beruflichen Pläne?

Seit nunmehr zwei Jahren bin ich mit Aduro.de, einem E-Commerce Unternehmen, selbstständig und entwickle dort die Lösungen von morgen. Besonderheit daran: Alle entwickelten Produkte sind nahezu ausschließlich exklusiv über diesen Shop zu erwerben.

Und wo tauchen Sie besonders gerne?

Einer meiner Lieblingsspots zum Tauchen liegt in Griechenland. Ein Video zu dem Prototyp ist auch auf meinen Youtube Kanal.

Mai 2024

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