Ein Beitrag von

Christian Sander

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Drei Monate Italien: Prof. Hemmerling erhält Stipendium der Bundesregierung

Prof. Marco Hemmerling (Bild: privat)

Die Bundesregierung ehrt jedes Jahr Kunstschaffende aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik mit Stipendienplätzen in der Villa Massimo und der Casa Baldi in der Nähe von Rom. Für das kommende Jahr erhält Prof. Hemmerling von der Fakultät für Architektur eines der Stipendien, die als eine der wichtigsten Auszeichnungen für herausragende Künstler*innen gelten.

Prof. Hemmerling, herzlichen Glückwunsch zu dieser Würdigung! Wie wird Ihr Aufenthalt ablaufen?

Vielen Dank. Ich freue mich sehr, dass ich für ein Stipendium ausgewählt wurde. Voraussichtlich Ende 2024 oder Anfang 2025 werde ich drei Monate in der Casa Baldi in Olevano Romano verbringen, einem Bergstädtchen südöstlich von Rom. Der Gedanke des Programms ist es, dass sich die Stipendiat*innen ohne Ablenkung von außen und im Austausch mit den anderen ausgezeichneten Personen vor Ort künstlerisch weiterentwickeln. In der Casa Baldi sind zwei Stipendiat*innen untergebracht, in der Villa Massimo in Rom sind es weitere neun. Zwischen den Einrichtungen besteht ein enger Austausch und es gibt gemeinsame Veranstaltungen.

Womit werden Sie sich während der drei Monate beschäftigen?

Ich forsche und lehre an der Fakultät zu digitalen Methoden in der Architektur – vom Entwurf über die Realisierung bis zur Nutzung. Dabei geht es immer auch um gesamtgesellschaftliche Fragestellungen: Wir wollen unser gestalterisches und bauliches Handeln an den Maßstäben einer nachhaltigen, sozialen und gerechten Umwelt innerhalb der Ressourcengrenzen des Planeten ausrichten. Reicht es dann aus, sich damit auseinanderzusetzen, was wir entwerfen, planen und bauen; oder müssen wir nicht auch verstehen, wie wir mit weniger mehr erreichen? Während meines Aufenthalts möchte ich Antworten darauf finden, die eine Perspektive aufzeigen.

Casa Baldi Casa Baldi in Olevano Romano (Bild: Villa Massimo)

Wird es auch ein physisches Ergebnis geben?

Ich möchte eine räumliche Installation entwickeln, die als Experimentierfeld an der Schnittstelle von Mensch, Raum und Umwelt zur Diskussion anregen soll. Dabei erhoffe ich mir viel vom interdisziplinären und interkulturellen Austausch. Denn ein wichtiger Aspekt des Stipendiums ist es, sich von den Menschen, den neuen Kontakten und Impulsen sowie dem Ort selbst inspirieren und beeinflussen zu lassen. Das ist für mich eine wesentliche Voraussetzung – sowohl für die theoretische Auseinandersetzung als auch für die gestalterische Konzeption und architektonische Realisierung.

Über das Programm

Das „Stipendium der Deutschen Akademie Rom“ wird mit Unterbrechungen seit 1913 vergeben und richtet sich laut der Eigenbeschreibung an Künstler*innen, die über außergewöhnliche Qualifikationen und großes Talent in den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Literatur oder Musik (Komposition) verfügen. Die „Rompreisträger*innen“ leben in der Villa Massimo in Rom und in der Casa Baldi in Olevano Romano. Dort befindet sich auch die Villa Serpentara, in der die Berliner Akademie der Künste Stipendiat*innen unterbringt. Es finden regelmäßige Veranstaltungen für das italienische Publikum statt.

Juli 2023

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Christian Sander

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit


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