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Prof. Dr. Sefik Tagay

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Angewandte Sozialwissenschaften
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Prof. Dr. Maria Mies verstorben (1931-2023)

Das Institut für Geschlechterstudien (IFG) trauert um Prof. Dr. Maria Mies, die am 15. Mai 2023 im Alter von 92 Jahren verstarb.

Portrait von Maria Mies Prof. Dr. Maria Mies (1931-2023) (Bild: Fotografin Malin Kundi/Kölner Frauengeschichtsverein)

Geboren am 01. Februar 1931 in Steffeln (Rheinland-Pfalz), wurde Maria Mies zunächst Volksschullehrerin für Deutsch, sie unterrichtete später auch Englisch; von 1963 bis 1968 arbeitete sie am Goethe-Institut in Pune (Indien).

An der Universität zu Köln forschte sie bei dem Soziologen Prof. Dr. René König zum Patriarchat in Indien und Deutschland. Ihre Dissertation von 1971 trug den Titel „Rollenkonflikte gebildeter indischer Frauen“.

Professorin Maria Mies forschte und lehrte von 1972 bis 1993 Soziologie im Fachbereich Sozialpädagogik an der Fachhochschule Köln.  Schwerpunkte ihrer Lehre waren die Frauenforschung, Familien- und Randgruppensoziologie.

1976 gründete sie mit ihren Studierenden der FH Köln das erste autonome Frauenhaus gegen häusliche Gewalt in Deutschland. Ihre zwei Jahre später veröffentlichten „Methodologischen Postulate zur Frauenforschung“ wurden zum Ausgangspunkt für gleichermaßen produktiv wie kontrovers geführte Debatten um Methoden und Methodologien der bundesdeutschen Frauenforschung. Von 1979 bis 1981 arbeitete sie am Institute for Social Sciences (ISS) in Den Haag. Dort baute sie das Programm „Women and Development“ für Frauen aus dem globalen Süden auf.

Prof. Dr. Maria Mies hat stets politisches Engagement mit ihrer Forschung und Lehre verbunden. Neben der internationalen Frauenforschung war sie zudem aktiv in der Umwelt- und Friedensbewegung.

Als Wissenschaftlerin und Autorin leistete Professorin Maria Mies mit viel beachteten Veröffentlichungen wesentliche Beiträge zur Frauenforschung, u.a. „Patriarchat und Kapital“, „Frauen die letzte Kolonie“, und „Ökofeminismus“. 2008 erschien ihre Autobiografie "Das Dorf und die Welt. Lebensgeschichten – Zeitgeschichten“. Sie schildert darin ihren beeindruckenden Lebensweg vom Bauernmädchen zur bekannten Feministin und Kritikerin einer kapitalistischen Globalisierung. Sie publizierte bis ins hohe Alter feministische, entwicklungspolitische und auch ökologische Bücher.

Mit ihrer internationalen Expertise, ihrer Weitsicht und ihrem analytischen und gleichzeitig visionären Denken gab sie der Frauenforschung neue innovative Impulse.

Professorin Maria Mies bleibt aufgrund ihrer beeindruckenden Lebensgeschichte, ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistung als Hochschullehrerin und ihrem außergewöhnlichen zivilgesellschaftlichem Engagement für Frauenrechte, globalen Frieden und Ökologie eine Inspiration für Gegenwart und Zukunft. Wir sind dankbar für ihr vielfältiges Wirken und behalten sie in würdiger Erinnerung. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.

Institut für Geschlechterstudien (IFG), Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, TH Köln

Köln, den 23.05.2023

Mai 2023

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