Perspektiven | Nichts zu Verlieren AT 25/26

Vortragsreihe und Podiumsdiskussion, 25. November 2025

Teaserbild Robert Bönsch (Bild: © TH Köln)

Architekturbüros stehen zwischen Ressourcenschonung, Funktionalität, Ästhetik und den Zwängen des Berufsalltags. Wirtschaftlicher Druck, Bürostrukturen und normative Vorgaben erschweren oft den Erhalt von Bestandsbauten. HPP Architekten setzen sich dennoch für ressourcenschonende Strategien ein, wie das Beispiel des Kölner Justizzentrums zeigt, das Erhalt und Transformation neu denkt.

Auf einen Blick

Perspektiven

Vortragsreihe und Podiumsdiskussion

Wann?

  • 25. November 2025
  • ab 19.00 Uhr

Wo?

Karl-Schüssler-Saal
Fakultät für Architektur
TH Köln Campus Deutz

Veranstaltungsreihe

Architectural Tuesday

ReferentIn

Robert Bönsch, Thorsten Pofahl, Prof. Thorsten Burgmer und Studierende der Mastervertiefung Ressourcenoptimiertes Bauen

Veranstalter

TH Köln, Fakultät für Architektur, Vertiefung Ressourcenoptimiertes Bauen


Forderungen nach Ressourcenschonung und Klimaschutz einerseits, Funktionalität und Ästhetik andererseits, aber unter Umständen auch Zwänge bei der Büroführung stellen Architekturbüros beim Umgang mit Bestandsgebäuden vor große Herausforderungen. Während Fragen der Ressourcenschonung für den Erhalt und den Umbau sprechen, legen Mängel an der Bausubstanz, funktionale Defizite, hohe Umbau- oder Sanierungskosten sowie ästhetische Vorbehalte vieler Nutzer*innen und der Gesellschaft eher einen Abriss nahe. Wie gehen wir also mit dem um, was schon da ist? Welche Aufträge wollen, können, müssen oder sollten Architekturbüros übernehmen? Wofür stehen wir (ein)?

Das Büro HPP Architekten nimmt in dieser Debatte eine interessante Rolle ein: Nicht nur als Urheber einiger solcher gefährdeter Bauten hat das Büro ein vitales Interesse an deren Erhalt. Auch vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung setzt es sich für einen wertschätzenden Umgang mit unserem Gebäudebestand ein. Andererseits erleben die Planer*innen im Alltag allzu oft die Hürden und Hindernisse, die diesem Ziel im Wege stehen.

Zwischen Erhalt und Erneuerung sowie zwischen Nutzung und Identität stehen viele öffentliche Gebäude – wie das Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum der TH Köln – im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen. Beispielhaft ist die Debatte um das Kölner Justizzentrum aus dem Jahr 1984, dessen Abriss und Neubau im Jahr 2014 beschlossen wurde. Während HPP Architekten sich nach Gewinn des vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW ausgelobten Wettbewerbs der Planung des Neubaus des Justizzentrums widmen, untersuchte das Architekturstudio Demo Working Group Möglichkeiten zur Transformation des Gebäudes. Die daraus entstandene Studie zeigt eine Alternative zum Abriss des Justizzentrums auf, ohne die Wettbewerbsentscheidung dabei grundsätzlich in Frage zu stellen. Die Architekt*innen sind überzeugt, dass sowohl die Realisierung des Neubaus als auch eine sinnvolle Transformation der damit freigewordenen Bestandsstruktur des heutigen Justizzentrums möglich sind.

Gemeinsam mit Robert Bönsch von HPP Architekten, Thorsten Pofahl von der Demo Working Group und Studierenden der TH Köln wird im Beitrag der Vertiefungsrichtung Ressourcenoptimiertes Bauen zum architectural tuesday in diesem Semester daher u. a. den folgenden Fragen nachgegangen:

Was können wir aus der Debatte über das Justizzentrum über das IWZ und den Campus Deutz lernen?

Wie können wir Architekt*innen die dargestellten unterschiedlichen Perspektiven zusammenbringen, sowohl in der Stadt- als auch in der Hochschulgesellschaft?

Welche Rollen können, sollten und möchten wir in diesem Diskurs einnehmen?

Welche Formen des Um- und Weiterbauens können entstehen, wenn das Vorhandene nicht allein nach funktionalen und ästhetischen Maßstäben bemessen, sondern vielmehr als Ressource für zukünftige Architektur verstanden wird?

Alle weiteren Infos auf unserer fakultätsinternen Website Aköln oder unserem Instagram-Profil.


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