Nichts zu Verlieren | AT Wintersemester 2025/26
Vortragsreihe, 21. Oktober 2025

Die Vortragsreihe „architectural tuesday“ der Fakultät für Architektur beschäftigt sich im Wintersemester 2025/26 mit den Gebäuden unserer Städte und ihrem Speicher von Wissen, Energie und Geschichte. Es geht darum, dass diese Ressourcen dennoch vielerorts aufgegeben und durch Neues ersetzt werden.
Auf einen Blick
Nichts zu Verlieren
VortragsreiheWann?
- 21. Oktober 2025
- ab 19.00 Uhr
- 18. November 2025
- ab 19.00 Uhr
- 25. November 2025
- ab 19.00 Uhr
- 02. Dezember 2025
- ab 19.00 Uhr
- 09. Dezember 2025
- ab 19.00 Uhr
- 13. Januar 2026
- ab 19.00 Uhr
Wo?
Karl-Schüssler-Saal
Fakultät für Architektur
TH Köln Campus Deutz
Veranstaltungsreihe
Architectural Tuesday Wintersemester 2025/26
ReferentIn
Prof. Dr. Andreas Putz, Prof. Muck Petzet, Dipl.-Ing. Robert Bönsch, Prof. Dr. Stefan Kurath, Prof. Dr. Sonja Hnilica, M. Sc. Ben Pohl

Das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum (IWZ) auf dem Campus Deutz der TH Köln, in den Jahren 1974 bis 1978 vom Land Nordrhein-Westfalen als modernes Lehr- und Forschungsgebäude errichtet, soll abgerissen werden. Es ist ein typisches Bauwerk aus der Mitte der 1970er Jahre – zeichenhaft, funktional, im System gedacht und gebaut. Zugleich ist es Teil einer aktuellen Debatte: Seine Unterschutzstellung als Baudenkmal und die gleichzeitig erfolgte Entscheidung zum Abbruch des Gebäudes im Rahmen der Campusplanung der TH Köln machen auf unterschiedliche Prioritäten und Wertevorstellungen offenkundig: Auf der einen Seite stehen der Erhalt und die Adaption unseres Baubestands an die aktuellen Bedürfnisse einer Hochschule. Auf der anderen Seite steht der Totalersatz zugunsten von Neubauten, die der Hochschule ein zukunftsweisendes Antlitz geben sollen – ganz genau so, wie es die Aufgabe des IWZ vor einem halben Jahrhundert gewesen war.
Dies wirft grundlegende Fragen auf:
. Warum alles abreißen, wenn schon etwas da ist?
. Warum neu bauen, wenn der Bestand noch trägt?
. Warum Abriss, wenn Klima, Ressourcen und Stadtgesellschaft längst anderes fordern?
. Wie kann aus dem „weg damit“ ein „was wird daraus“ werden?
. Wie machen wir den Umgang mit dem Baubestand der öffentlichen Hand zukunftsfähig und verhandelbar?
Die Fakultät für Architektur ruft ab dem kommenden Semester das Studio für konstruktive Kritik ins Leben: ein offenes Entwurfsformat, in dem Masterstudierende aus allen sechs Vertiefungsrichtungen Alternativen zum Komplettabriss ihres eigenen Campus entwickeln. Für die Hochschule, für die Stadt und für alle, die dort leben, lehren, lernen und arbeiten.
Im Rahmen des architectural tuesday befragen wir gemeinsam unser Verhältnis zum Baubestand: mit Architekt*innen, Soziolog*innen, Denkmalpfleger*innen, Vertreter*innen der Stadt- und Landesverwaltungen, Urheber*innen, Projektentwickler*innen und vielen mehr. Ausgangspunkt jedes Abends ist ein Vortrag externer Expert*innen. Danach öffnen wir die Diskussion mit Studierenden, Lehrenden und Gästen. Gemeinsam suchen wir nach konstruktiven Lösungen zum Weiterbauen und Weiterdenken dessen, was wir haben. Denn wir haben nichts zu verlieren!