Neues Forschungsprojekt: "momente-Politische Bildung und Offene Kinder- und Jugendarbeit in NRW"

Vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Transformationsprozesse und der damit einhergehenden Herausforderungen für Demokratie und politische Bildung hat der aktuelle 16. Kinder- und Jugendbericht den Forschungsbedarf in der außerschulischen politischen Kinder- und Jugendbildung (z.B. in Kinder- und Jugendbildungsstätten, Kinder- und Jugendverbänden, politischen Projekten und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit) in den Vordergrund gestellt sowie den Ausbau und die Stärkung der beiden Felder zur Förderung demokratischer und politischer Bildung im Kindes- und Jugendalter gefordert.

Ziel des Projektes ist die Sichtbarmachung der 'Momente des Politischen' im Alltag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. 'Momente' werden als dynamische, von den konkreten Bedingungen abhängige Ereignisse verstanden, die sich in wiederkehrender Regelmäßigkeit in spezifischen Räumen beobachten lassen. Die systematische Analyse dieser 'Momente des Politischen' sollen in eine Spezifik des Politischen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit münden. Dies dient als Grundlage für eine konzeptionelle Weiterentwicklung politischer Bildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Notwendige Schritte im Projekt sind die Etablierung eines fortlaufenden Forschungs-Praxis Dialogs, der Aufbau eines Netzwerks zu „politische Bildung und OKJA in NRW” und damit die Zusammenführung der Kompetenzbereiche der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der außerschulischen politischen Bildung Kinder- und Jugendbildung.

Folgende Fragen sind für diesen gemeinsamen Arbeitsprozess – zwischen Wissenschaft und Praxis – leitend:

• Was sind 'Momente des Politischen' im Alltäglichen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit?
• Wie kann politische Jugendbildungsarbeit stärker an den konkreten Bedingungen des Aufwachsens junger Menschen anknüpfen?
• Wie können 'Momente des Politischen' in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wahrgenommen und konzeptionell verankert werden?

Mithilfe eines ethnografischen Forschungsansatzes sollen diese 'Momente des Politischen' in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit identifiziert werden. Im genannten Projektzeitraum werden fünf - zuvor in einem gemeinsamem Prozess ausgewählte - Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in NRW über einen längeren Zeitraum begleitet. Das Praxisforschungsprojekt wird die Entwicklung von Kriterien, Prinzipien und Rahmenbedingungen für eine Offene Kinder- und Jugendarbeit erarbeiten, welche politische Momente nicht nur einfach in Erscheinung treten lässt, sondern politische Bildungsprozesse im Alltag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit systematisch und reflexiv ermöglicht. Hier nimmt das Forschungsteam u.a. einen Perspektivwechsel von Angeboten und Seminaren politischer Bildung hin zu Gelegenheiten politischer Bildung vor. Unter dieser Perspektive rücken Einheiten in den Blick, die bislang methodisch kaum beobachtbar oder durch die Praxis nur schwer sichtbar zu machen sind. Die Praxisentwicklung im Rahmen des Projektes schließt mit der Herausgabe einer kooperativen sowie kritisch-reflexiven Handreichung zur politischen Bildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ab.

Zum Auftakt des dreijährigen Praxisforschungsprojekt lädt der Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung am 09.12 und 10.12.2021 zu einer 1,5 tägigen hybriden Tagung ein.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an die Projektkoordination Asmae Harrach-Lasfaghi.

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Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung:

Dipl. Soz. Arb. Yasmine Chehata M.A.

Asmae Harrach-Lasfaghi M.A.

Dipl. Soz. Päd. Maurice Kusber M.A.

Prof. Dr. Andreas Thimmel

in Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt Bildungsräume in Kindheit und Familie:

Prof. Dr. Marc Schulz