Nachgefragt bei Prof. Dr. Marc Mehlhorn

Porträt Marc Mehlhorn (Bild: privat)

Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Professur für Finanzwirtschaft, Fintech, Entrepreneurial Finance


Studium Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und der Universidad de los Andes, Santiago de Chile

Promotion „Marktmikrostruktur und die aktienspezifische Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer aus theoretischer und empirischer Sicht“ an der Universität Bayreuth

Berufliche Stationen (u. a.)

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre der Universität Bayreuth
  • Lehrbeauftragter an der Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart und der Shanghai International Studies University
  • Referent für Forschung und Bildung der Stuttgart Financial bei der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e. V., Stuttgart
  • Leiter der Abteilung Stuttgart Financial sowie Leiter des Startupprojekts Startbase an der Börse Stuttgart

Als Kind war mir lange Zeit unklar, was an Geldwäsche illegal sein sollte. Es kann doch nicht verboten sein, das eigene Taschengeld, was ja meist nur aus Münzen bestanden hat, regelmäßig zu waschen und es so auf Hochglanz zu bringen.

Das Beste an meinem Studium waren neue Freundschaften, meine WG sowie die Stadt und Uni Bayreuth. Dankbar bin ich meinem Doktorvater Prof. Klaus Schäfer dafür, dass er mich schon als Hiwi und später als Doktorand an seinem Lehrstuhl angestellt hat und mir neben dem fachlichen Rüstzeug vor allem gezeigt hat, dass der Beruf des Professors ein Traumberuf ist.

Die Finanzmärkte in Zeiten der Corona-Pandemie zeigen, wie „tierisch“ spannend die internationalen Börsen sind: Da steckt eine Fledermaus aus China den Bullen mit einem unbekannten Virus an und plötzlich reißt Mitte Februar 2020 ein Bär den deutschen Dachs (gemeint: DAX) unsanft aus seiner Winterruhe und verursacht damit einen Schwarzer Schwan. Monate später ist dann fast alles wieder vergessen: Wertpapiere sind erneut Cash Cows und die Warnungen vor Finanz-Haien und Heuschrecken auf der Suche nach dem nächsten Einhorn werden lauter.

Mein fachliches Steckenpferd ist neben der Startupfinanzierung vor allem die Digitalisierung im Finanzbereich und all die tollen Chancen, die damit verbunden sind.

Ich möchte einen Schwerpunkt setzen in der Lehre und die Studierenden motivieren, sich für Finanzthemen zu begeistern. Unsere Absolventinnen und Absolventen sind Digital Natives und werden das Finanzsystem der Zukunft mitgestalten. Hierfür möchte ich ihnen die notwendigen Werkzeuge mit auf den Weg geben.

Ich würde gerne herausfinden, wie man die finanzielle Allgemeinbildung in der Bevölkerung deutlich verbessern könnte und so die Menschen dazu befähigt, selbstständig gute finanzielle Entscheidungen für ihr eigenes Leben zu treffen.

Der beste Ort für kreative Ideen ist eine fachliche Diskussion mit Studierenden im Hörsaal und mit Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs auf Konferenzen. Außerdem ein aufgeräumter Schreibtisch sowie eine Tasse Kaffee.

Das letzte gute Buch, das ich gelesen habe, ist Factfulness von Hans Rosling, weil es auf beeindruckende Weise zeigt, wie positiv unsere Welt und unser Leben ist. Der Gründer der Gapminder-Stiftung zur verständlichen Aufbereitung von Statistiken zeigt anhand von Daten, dass sich das Leben der Menschen auf diesem Planeten ständig verbessert und es uns nie besser ging als heute.

Januar 2020

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