Dritte Veranstaltung der Versicherungsrecht-Alumni: Live ins Darknet

Cyber-Spezialist Nikolaus Stapels gibt einen Einblick ins Darknet (Bild: Andreas Jantzen)

Die Bedrohung durch Cyberangriffe und die dazugehörige Absicherung ist aktueller denn je. Der Verein konnte für den Termin drei hochkarätige Referenten gewinnen, die das Thema Cyber von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchteten.

Professor Dr. Dirk-Carsten Günther hat bereits 2019 in einem Aufsatz über Cyberwar und Kriegsausschluss (r+s 2019, S. 188) die Regelungen zum Kriegsausschluss in Versicherungsbedingungen thematisiert. Dieser Aufsatz erlangte in diesem Jahr erneut besondere Aufmerksamkeit. Professor Dr. Günther präsentierte das Thema in seiner bekannt eloquenten Art. Dabei bezog er sich auch auf Entscheidungen aus der fernen Vergangenheit (RG, 03.07.1917 - VII 114/17), um die Einordnung des Kriegsausschlusses auf heute vorstellbare Schadenszenarien zu übertragen. 

Zweiter Referent war Theodoros Bitis, LL.M., Head of Cyber der Howden Group. Er verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz insbesondere bei der Absicherung industrieller Versicherungsrisiken und kennt die Möglichkeiten und Grenzen der Absicherung im Versicherungsmarkt.

Theodoros Bitis brachte dem Auditorium sehr anschaulich die aktuellen Marktentwicklungen nahe, zeigte die Notwendigkeit der umfassenden Beratung und die technischen Möglichkeiten der Bedarfsermittlung sowie der Erfassung, Bewertung und Analyse von Cyberrisiken auf.

Dritter Vortragender war Nikolaus Stapels, Geschäftsführer der CyCo Cyber Comeptence Center GmbH und Betreiber der Internetseite Cyber-fuchs.de. Er war virtuell aus Lübeck zugeschaltet, was angesichts des Themas Cyber sehr angebracht erschien. Es hat der Anschaulichkeit seines Vortrages auf jeden Fall nicht geschadet. Nikolaus Stapels berichtete aus seiner langjährigen Schadenpraxis und stellte die häufigsten Ursachen für Schadenfälle sehr plakativ dar: Die größte Schwachstelle im System ist einfach der Mensch als User. Zudem umriss er die Möglichkeiten der Schadensbegrenzung. Mit einer Liveschaltung ins Darknet veranschaulicht er, welch sensible Daten dort gehandelt werden und wie die in unvorstellbarer Anzahl aktuell laufenden Angriffe auf Unternehmen nachverfolgt werden können.

Nach Beendigung der Vorträge gab es eine Diskussionsrunde, in der das Auditorium Fragen an die Referenten richtete und Erfahrungen aus der eigenen Praxis schilderte.

Im Anschluss, nach getaner Arbeit, lud der Verein die Referenten und Mitglieder zu einer Abendveranstaltung im Café Himmelsblick ein, um in gemütlicher Runde die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch zu geben.

Wegen der positiven Resonanz der Teilnehmer ist für das kommende Jahr auf jeden Fall wieder mindestens eine Präsenzveranstaltung geplant.

Der Masterstudiengang Versicherungsrecht ivwKöln Alumni e.V. ist ein gemeinnütziger Verein der Absolventinnen und Absolventen des gleichnamigen Studiengangs der TH Köln. Für nähere Informationen steht Andreas Jantzen (Tel. 0171 8674846, E-Mail info.versr.alumni@gmail.com) gern zur Verfügung.