LinkedIn, Instagram, oder TikTok?

Hochaktueller Praxisvortrag zu Social Media Marketing und Personal Branding für Studierende der TH Köln

12.01.2021 - Mit einem erstaunlichen Beispiel verblüffte der Referent Niklas Breuch seine Zuhörer beim Praxisvortrag an der TH Köln: Der Student Berliner Wirtschaftsstudent Emre Erden hat es 2020 in kurzer Zeit geschafft, dass 20 namhafte Unternehmen ihm einen Praktikumsplatz anboten, den er für sein Studium brauchte, mit dreifacher Vergütung. Das Erfolgsgeheimnis: ein ausgefeilter Auftritt mit fundierten Beiträgen im sozialen Netzwerk Linkedin, basierend auf Berufserfahrung neben dem Studium. 

Über 60 Studierende im Modul Marketing erfuhren vom Bonner Artist Manager und Podcaster Niklas Breuch aus erster Hand, wie Unternehmen, Influencer und Privatpersonen sich in der heutigen Social-Media-Welt aufstellen können. Mit seinen 31 Jahren verfügt der Absolvent der Betriebswissenschaften über viel Erfahrung bei der Telekom AG, dem Kölner Telekommunikations-Unternehmen Congstar und aus seiner Unternehmertätigkeit als Artist Manager, also Berater für Künstler und Influencer. Sein Marketing-Podcast hat den bezeichnenden Namen „Heiße Luft“.

In der sich rasant verändernden Social-Media Welt wird es 2021 einen harten Konkurrenzkampf zwischen Instagramm und der chinesischen Plattform TikTok geben, prophezeite der temperamentvolle Manager. Derweil verliert Facebook ständig Mitglieder, vor allem bei jüngeren Leuten. Der Newcomer TikTok wird heute teilweise noch belächelt mit dem Hinweis, das sei etwas für Kinder und Jugendliche. Das sieht Breuch anders.

Während auf traditionellen Kanälen wie auch Linkedin die Reichweite von Beiträgen von der Followerzahl ihrer Veröffentlicher abhängt, priorisiert TikTok Inhalte auf Basis der Themen.  Im Kern sieht man also Videos, die genau zu den eigenen Content-Präferenzen passen, und nicht nur solche, die unmittelbar dem eigenen Netzwerk entstammen. So lassen sich auch für Unternehmen, die keine große Followerbasis haben, sehr schnell hohe Reichweiten erzielen. Tiktok wächst rasant, in Europa hat das Netzwerk schon mehr als 100 Mio. Nutzer.

Aber nicht nur aus Unternehmenssicht, sondern auch mit Blick auf das eigene personal Branding empfiehlt Breuch, sich der Social Media zu bedienen, vor allem LinkedIn mit seiner internationalen Verbreitung. Beispielsweise nutzen potenzielle Arbeitgeber die LinkedIn-Profile von Bewerber*innen, um sich einen ersten Eindruck von Kandidat*innen zu verschaffen. So sollten gerade auch Studierende Wert auf ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil legen und mindestens 1000 Follower vorweisen können. Während Marken heute nahbar erscheinen wollen wie Menschen, streben Menschen danach, sich zu einer Marke zu entwickeln, so Breuch.

In der angeregten Diskussion nach dem Vortrag gab der „Pacemaker“, wie er sich im Internet bezeichnet, auch persönliche Ratschläge: QR-Code sei doch Steinzeit und Visitenkarten heutzutage überflüssig. Er verwies auch auf den Grundsatz, sich immer wieder neu in die eigene Zielgruppe hineinzuversetzen und über Rückmeldungen dazuzulernen.

Die Organisation des Praxisvortrags lag zum zweiten Mal fakultätsübergreifend bei Prof. Dr. Monika Engelen vom Campus Gummersbach, ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anne Dreller und Prof. Dr. Linn Zaglauer von der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Die Kooperation zwischen Gummersbach und Köln soll fortgesetzt werden.

Januar 2021

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