"Botschafter" zu Besuch am Campus Leverkusen
Für die "Leverkusener Standortbotschafter" öffnete die Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften ihre Pforten. Doktoranden und Studierende der Pharmazeutischen Chemie stellten gemeinsam mit Prof. Dr. Nicole Teusch aktuelle Projekte und Schwerpunkte aus dem Bereich der Arzneistoff-Forschung vor.
Standortbotschafter werben für Leverkusen
Um für den Wirtschaftsstandort Leverkusen zu werben, hat die Wirtschaftsförderung der Stadt rund 100 Prominente, Unternehmer und Führungskräfte zu "Standortbotschaftern" ernannt.
Doktorandin Julia Sachs beispielsweise sucht neue Wirkstoffkandidaten, um multiresistente Tumore wieder sensitiver für die Chemotherapie zu machen. Dazu werden die Tumorzellen mit Hilfe eines Pipettierroboters im einstelligen Mikroliter Maßstab mit den gelösten Wirkstoffen inkubiert. Zu sehen bekamen die Standortbotschafter unter anderem zwei- und dreidimensionalen Aufnahmen von Tumorzellen und ihrer Entwicklungsstadien. Mit Hilfe dieser Modelle konnte die Doktorandin Julia Sperlich einen neuen molekularen Wirkmechanismus eines marinen Naturstoffs, der von Tiefseekorallen produziert wird, bei metastasierendem Brustkrebs aufklären. „Dabei analysieren wir die Naturstoffstrukturen und ihre Funktionen in menschlichen Zellen und überlegen, welche davon für medizinische Zwecke genutzt werden können. Zurzeit forschen wir in unserem Labor an mehreren Wirkstoffen maritimen Ursprungs. Krebs und Schmerz sind die Hauptindikationen, bei denen maritime Wirkstoffe bislang Erfolg zu haben scheinen“, erklärte Professorin Teusch.
(Bild: Benjamin Schulz/Wirtschaftsförderung Leverkusen)
Als eine der ersten im Rahmen des Drittmittelprojektes „Innovative Arzneistoffe für die alternde Gesellschaft“, kurz InnovAGe, geförderte Doktorandin erforscht Alessandra Ewertz neue Wirkstoffkandidaten, die die Verknüpfung von Nervenzellen verbessern, ein Ansatz, der möglicherweise bei neurodegenerativen Erkrankungen zum Tragen kommen könnte.
Beeindruckt zeigten sich die Botschafter nicht nur von den innovativen Forschungsansätzen und der kompetenten Präsentation sondern auch von der hochmodernen technischen Ausstattung wie Messegeräte und Apparaturen, die in puncto Genauigkeit und Schnelligkeit sogar höchste Industriestandards erfüllen.
Juni 2017