Hilfe für Studienabbrecher
Gemeinsames Beratungsangebot von Campus, Arbeitsagentur, IHK und Kreishandwerkerschaft für Studienabbrecher am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln
Nicht alle Studierenden haben die richtige Wahl getroffen - sie erkennen im Studienverlauf, dass ihnen das gewählte Fach nicht liegt oder dass sie sich im System Hochschule nicht zurechtfinden. Für diese Studierenden haben der Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln, die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln und die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land eine gemeinsame Initiative gestartet: Unter dem Titel „Studium in der Sackgasse? Karriere mit Lehre!“ bieten sie untereinander angestimmte Beratungsangebote, die den betroffenen Studierenden helfen sollen, eine sinnvolle Alternative zu ihrem Studium zu finden.
„Wir investieren viel in unser Studienkonzept und die Betreuung unserer Studierenden, um Studienabbrüche zu vermeiden. Besonders wichtig ist dabei das Mentoring-System mit einer intensiven Betreuung beim Studienstart. Wir fühlen uns aber auch für unsere Studierenden verantwortlich, wenn sie die Hochschule verlassen wollen und helfen ihnen, einen sinnvollen Übergang in eine Ausbildung oder direkt ins Berufsleben zu gestalten“, erklärt Professor Dr. Christian Averkamp, Dekan des Campus Gummersbach. Immerhin beende rund ein Viertel der Gummersbacher Studenten das Studium vorzeitig ohne Abschluss, so Averkamp, da übernehme die Hochschule auch eine Verantwortung. „Denn“, so der Dekan weiter, „auch ohne Hochschulabschluss bringen diese jungen Menschen eine Menge Wissen und Erfahrungen mit - und können daher für Unternehmen sehr attraktiv sein.“
Genau darauf setzen auch die Industrie- und Handelskammer und das Handwerk: „Viele Unternehmen suchen geeignete Auszubildende und Fachkräfte - gerade bei den anspruchsvollen Ausbildungsberufen in mittelständischen Industrieunternehmen, die für die Region prägend sind. Hier bringen Studienabbrecher aus dem Campus Gummersbach mit ihren Kenntnissen in Ingenieurwissenschaften oder Informatik genau die richtigen Voraussetzungen mit“, sagt Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln.
Markus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, sieht für Studienabbrecher „als die potenziellen Fach- und Führungskräfte der Zukunft gerade in Handwerksbetrieben beste Zukunftsaussichten“, bis hin zu einer späteren Betriebsübernahme; natürlich nach entsprechender Weiterbildung.
Auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach hält Studienabbrecher für eine interessante Zielgruppe, um als Unternehmen dem Fachkräftemangel zu begegnen: „Junge Menschen, die in Hochschulen nicht zurecht gekommen sind, können in betrieblichen Strukturen aufblühen und Bestleistungen erbringen“, berichtet Anna Artmann, Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Bergisch-Gladbach. Artmann: „Unsere Botschaft ist klar: Der Abbruch des Studiums ist kein Unglück; nicht alles zuvor Geleistete war umsonst. Wir beraten und ermutigen die jungen Menschen, eine sinnvolle, oft auf das bisher Geleistete aufbauende Alternative zu finden, die zu dem Menschen, seinen Talenten und Wünschen passt.“
Juli 2014