»ifs-Begegnung« mit Prof. Magnus Vattrodt und "Die Wannseekonferenz"

Filmvorführung mit anschließendem moderierten Gespräch, 28. Februar 2024

In der Veranstaltungsreihe »ifs-Begegnung« lädt die Internationale Filmschule Köln zur Filmvorführung "Die Wannseekonferenz" mit anschließendem Gespräch mit Drehbuchautor Prof. Vattrodt ein. Nach den Enthüllungen von CORRECTIV ist das Thema des Films aktueller denn je.

Auf einen Blick

»ifs-Begegnung« mit Prof. Magnus Vattrodt und "Die Wannseekonferenz"

Filmvorführung mit anschließendem moderierten Gespräch

Wann?

  • 28. Februar 2024
  • ab 19.00 Uhr

Wo?

Kino im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1
50667 Köln

Kosten

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsreihe

ifs Begegnung

Veranstalter

ifs Internationale Filmschule Köln im Rahmen des Filmforums NRW e.V.

Weitere Informationen

Spielfilm, D 2022, 105 Min
Regie: Matti Geschonneck
Drehbuch: Magnus Vattrodt, Paul Mommertz
Produktion: Constantin Television / ZDF

Im Anschluss an die Filmvorführung wird es ein moderiertes Filmgespräch mit Drehbuchautor und ifs-Professor Magnus Vattrodt geben.


Szene aus "Die Wanseekonferenz" - 15 Vertreter der SS, der NSDAP und der Ministerialbürokratie sitzen in einer Villa in Berlin-Wannsee an einem großen Tisch. Szene aus "Die Wannseekonferenz" - Das Protokoll ist eine Tatwaffe (Bild: Julia Terjung/ZDF)

Am 20. Januar 1942 treffen sich 15 führende Vertreter der SS, der NSDAP sowie der Ministerialbürokratie in einer Villa in Berlin-Wannsee um die so genannte "Endlösung der Judenfrage" zu thematisieren: die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmordes an den jüdischen Menschen in Europa. Das von Adolf Eichmann verfasste Besprechungsprotokoll, auf dem der Film basiert, gilt als Schlüsseldokument der Judenvernichtung. Es bleibt das einzige Dokument der Konferenz, die nach Kriegsende als Wannseekonferenz in die Geschichte eingeht.

"[Das Protokoll] zeigt, wie Sprache selbst zu einem Mordwerkzeug wird. Sie dient gleichermaßen der Abstrahierung wie der Verschleierung des eigentlichen Vorhabens, damit der Völkermord ‚administrativ kommunizierbar‘ wird, schreibt Hans-Christian Jasch [Rechtshistoriker und Jurist], und damit auf diese Weise ‚für die Verwaltung handhabbar‘ wird. [...] Das Protokoll der Wannseekonferenz ist eine Tatwaffe. Die Schmauchspuren, die sie hinterließ, sind bis heute nachweisbar.", so Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede zur Premiere des Films 2022 anlässlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz.

Drehbuchautor Magnus Vattrodt sieht in dem Kammerspiel eine Annäherung an das Geschehene: "Es ist der Versuch, diese ‚Banalität des Bösen‘ greifbar zu machen. Die Normalität der Konferenz, mit ihren kleinlichen Streitereien um Zuständigkeiten und Befugnisse und Eitelkeiten, mit ihren bürokratischen Spitzfindigkeiten. Die Normalität der Täter."

Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem "Deutschen Fernsehpreis" in der Kategorie Bester Fernsehfilm und Bestes Buch, dem "Prix Europa" als Bester Europäischer Spielfilm, dem Grimme-Preis ‚Fiktion‘, dem Günther-Rohrbach-Filmpreis und der Gold World Medal bei den New York Festivals.

Wie aktuell der Bezug auch über 80 Jahre nach der Wannseekonferenz ist, machen nicht zuletzt die Enthüllungen der CORRECTIV-Recherche "Geheimplan gegen Deutschland" deutlich: In einem Hotel in Potsdam haben sich im November 2023 Rechtsextreme (darunter AfD-Politiker*innen und Unternehmer*innen) getroffen, um die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland zu besprechen.

Der Gesprächsgast und preisgekrönte Drehbuchautor Magnus Vattrodt (u. a. "Ein großer Aufbruch", "Das Ende einer Nacht", "Unterleuten") ist seit 2022 Professor für Drehbuch an der ifs und hat gemeinsam mit Paul Mommertz ("Der Pedell", "Reinhard Heydrich") das Drehbuch zu "Die Wannseekonferenz" verfasst.

Text: ifs

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