Digitale Transformation der Sozialtheorie. Ein Forschungsupdate
Vortrag, 03. Mai 2022
Gegenstand des Vortrags von Univ.-Prof. Dr. Dr. Steffen Roth ist ein Grundgerüst einer digital transformierten Sozialtheorie. Die zunehmende Bedeutung von Computertechnologie und digitaler Information hat sozialwissenschaftliche Forschungsprozesse revolutioniert und beachtliche Methodeninnovationen angeregt.
Auf einen Blick
Digitale Transformation der Sozialtheorie. Ein Forschungsupdate.
VortragWann?
- 03. Mai 2022
- 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr
-
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Wo?
TH Köln
Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften
Bildungswerkstatt
Ubierring 48, 50678 Köln
Veranstaltungsreihe
Kolloquium-4.0 Curriculumentwicklungsprojekt des Studiengangs BA Kindheitspädagogik und Familienbildung im Bereich Digitalität
ReferentIn
Univ.-Prof. Dr. Dr. Steffen Roth (Professur für Management an der Excelia Wirtschaftshochschule La Rochelle, Professur für Sozialwissenschaften an der Kazimieras-Simonavicius-Universität, Gastprofessur an der Universität Witten-Herdecke)
Anmeldung
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt die 3-G-Regel sowie das Tragen einer FFP-2-Maske.
Projektwebseite
Hinweis
Der Vortrag wird in Bild und Ton aufgenommen und später auf der Projektseite veröffentlicht. Vor Beginn der Veranstaltung können Teilnehmende entscheiden, ob und in welcher Form sie gehört und gesehen werden können.
Digitale Transformation der Sozialtheorie. Ein Forschungsupdate
Ein Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Dr. Steffen Roth
(Professur für Management an der Excelia Wirtschaftshochschule La Rochelle, Professur für Sozialwissenschaften an der Kazimieras-Simonavicius-Universität, Gastprofessur an der Universität Witten-Herdecke)
Das Kolloquium 4.0 des Projekts »Kooperative Entwicklung einer handlungsfelderübergreifenden Digitalisierungsstrategie „On-the-Fly“ zum Curriculum 4.0 im Studiengang Kindheitspädagogik und Familienbildung« (KiFab C 4.0) zielt auf die Gewinnung begrifflicher und theoretischer Grundlagen, um Digitalisierungsprozesse jenseits pragmatischer Umsetzungs- und Implementationsfragen auf der einen und reflexhafter Kritik auf der anderen Seite gemeinsam durchdenken, gestalten oder ggf. auch begründet abwenden zu können.
Abstract:
Gegenstand des Vortrags ist ein Grundgerüst einer digital transformierten Sozialtheorie. Die zunehmende Bedeutung von Computertechnologie und digitaler Information hat sozialwissenschaftliche Forschungsprozesse revolutioniert und beachtliche Methodeninnovationen angeregt. Dabei zeigt sich, dass uns die digitale Transformation von Gesellschaft und Sozialforschung nicht nur neue Themenfelder und immer grössere Datensätze erschliesst, an denen sich traditionelle, «analoge» Sozialtheorien abarbeiten können, sondern dass diese Entwicklungen auch die Möglichkeit und Notwendig dezidiert digitaler Formen von Sozialtheorie begründen.
Vor diesem Hintergrund zeigt Prof. Roth zunächst, dass jedwede Form von Digitalität auf binären Unterscheidungen basiert. Da sich jedwede Theorie auf Wahrheit bezieht, muss jede Form von digitaler Theorie mit dem Unterschied von wahren und falschen Unterscheidungen operieren. Auf dieser Grundlage lässt sich zeigen, dass und wie matrix-förmige Theoriearchitekturen bestehend aus wahren Unterscheidungen die Komplexität analoger Sozialtheorien systematisch reduzieren und entfalten können. Im Ergebnis dieser Demonstration steht die Idee eines Supervacuus, einer im besten Sinne inhaltsleeren Theoriearchitektur, deren einzige Prämisse die Unterscheidung (von wahren und falschen Unterscheidungen) ist, und die just deshalb alle analogen Theorieprogramme emulieren kann. Ein derart digital transformiertes Theorieprogramm dürfte sich als besonders nützlich für Beobachtungen der digitalen Transformation von Gesellschaft erweisen.