DAX 30 - Diskussionsrunde zum Thema „Irrationalität bei Mergers & Acquisitions“
Am 23. September 2016 trafen sich M&A-Experten der DAX 30 Unternehmen an der TH Köln um zum Abschluss des Forschungsprojektes von Prof. Dr. Annette Blöcher über das Thema „Irrationalität bei Mergers & Acquisitions“ zu diskutieren.
Nachdem Prof. Dr. Blöcher ihre Forschungsergebnisse der Interviewreihe „Irrationalität im M&A-Prozess: Ausgewählte Ergebnisse einer DAX-30-Studie” den Teilnehmern präsentierte, haben drei Praxisvertreter ihre Sicht auf das Thema vorgestellt. Den Anfang machte Frau Halasz von der Infineon Technology AG, indem sie die praktischen Implikationen des Themas Irrationalität aus psychologischer Sicht darstellte. Herr Zetzsche schloss daran an und stellte die Debiasing-Techniken im M&A-Prozess bei der RWE AG vor. Im Zentrum stand die Frage, ob es Lösungsmöglichkeiten gibt, z.B. einen „Devils Advocate“, um mögliche Verzerrungen so klein wie möglich zu halten. Herr Zickermann von der Deutschen Börse AG rundete mit seinem Kurzvortrag zum Thema "Objektivierbarkeit als Grenze der Leistungsfähigkeit des Rationalitätsbegriffs im M&A-Kontext" das Thema ab. Rationalität bedarf einer messbaren Größe und muss ex ante festlegbar sein, will man eine hinreichende Objektivität erreichen. Zwischen den Experten ergab sich eine intensive und inspirierende Diskussion, die zeigte, dass die Einbeziehung verhaltenstheoretischer Aspekte in den M&A-Prozess ein Thema ist, welches in Theorie und Praxis noch mehr Aufmerksamkeit bedarf. Irrationalität ist ein inhärenter Teil von Entscheidungen, daher ist es ein Thema, welches bei Akquisitionsentscheidungen nicht ausgeblendet werden kann - es muss explizit „eingeblendet“ werden, so die Aussage eines Teilnehmers.
September 2016