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Preisverleihung Deutscher Sozialpreis 2025 in Berlin

Florian Lintz berichtet über die Preisverleihung des Deutschen Sozialpreises 2025, den er dieses Jahr gemeinsam mit Tabea Hosche (WDR) für die Produktion „Florian sucht das Glück: Von Liebe, Lernbehinderung und Lebenslust“ entgegennehmen durfte.

Michael Brand, Tabea Hosche und Florian Lintz auf der Preisverleihung. Michael Brand, Tabea Hosche und Florian Lintz auf der Preisverleihung. (Bild: Dirk Hasskarl)

Die Vorgeschichte zu diesem besonderen Ereignis beginnt Mitte August, als Tabea Hosche mich darüber informierte, dass sie den Film „Florian sucht das Glück: Von Liebe, Lernbehinderung und Lebenslust“, den sie über mich gedreht hatte, für den Deutschen Sozialpreis 2025 vorschlagen möchte. Ich war sofort einverstanden und sah darin keine Probleme. Mitte Oktober erfuhr ich dann von Tabea, dass der Film tatsächlich für den Deutschen Sozialpreis 2025 in der Kategorie „Bewegtbild“ nominiert worden war. Was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war: Ich wurde nicht nur nominiert, sondern würde den Preis auch tatsächlich erhalten – das bedeutete, dass am Abend der Verleihung ausschließlich Preisträger*innen eingeladen waren.

Am Dienstag, den 25.11.2025, machte ich mich von Düsseldorf aus auf den Weg nach Berlin. Mein Zug fuhr dort um 10:45 Uhr ab, und ich reiste bis zum Berliner Hauptbahnhof, wo ich um 15:35 Uhr ankam. Der geplante Ablauf für meinen Aufenthalt in Berlin musste aufgrund einer Krankheit umgestaltet werden. Ursprünglich war geplant, dass ich bei Tabea Hosche übernachte, doch stattdessen wartete Kirsten, eine Kamerafrau, am Hauptbahnhof auf mich. Mit ihr fuhr ich zunächst zu ihr nach Hause, um meinen Koffer abzustellen und etwas zu essen. Anschließend erklärte sie mir noch einmal ausführlich den Ablauf des Abends und wir gingen gemeinsam Schritt für Schritt durch, was mich erwarten würde. Sobald ich alle Fragen geklärt hatte und alles für mich klar war, recherchierte ich im Internet noch einmal genau, um mich bestmöglich auf die Verleihung vorzubereiten.

Insgesamt waren in der Kategorie „Bewegtbild“, in der der Film über mich ausgezeichnet wurde, sieben weitere Dokumentationen nominiert. Der Deutsche Sozialpreis ist ein Medienpreis der Freien Wohlfahrtspflege und wird seit 1971 alle zwei Jahre verliehen. Die Verleihung fand am Abend um 18 Uhr im Auditorium an der Friedrichstraße in Berlin statt. Als ich gemeinsam mit Kirsten dort ankam, war der Saal bereits gut gefüllt. Tabea Hosche begrüßte mich persönlich und erkundigte sich nach meinem Reiseverlauf. Bis zum offiziellen Beginn der Veranstaltung blieb uns noch etwa eine Stunde Zeit. Gegen 17:45 Uhr setzte ich mich gemeinsam mit Kirsten nach hinten ins Publikum.

Die Veranstaltung wurde unter anderem von Michael Brand moderiert, einem Mitglied des Bundestags und Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin. Er hat auch die Laudatio für die Kategorie „Bewegtbild“ übernommen und uns als Preisträger*innen ausgezeichnet. Die Jury begründet dies wie folgt:

„Die Jury würdigt einen vielschichtigen Beitrag, der mit großer Nähe und Respekt den Alltag eines Menschen mit Beeinträchtigung über vier Jahre hinweg begleitet. Die filmische Umsetzung kommt mit wenigen Kommentaren aus und lässt die Realität für sich sprechen – nachvollziehbar, berührend und authentisch. Die Situationen sind lebensnah und ermöglichen dem Publikum einen tiefen Einblick in eine Lebenswelt, die oft unsichtbar bleibt. Das Porträt überzeugt durch seine ruhige Erzählweise und die respektvolle Haltung gegenüber dem Protagonisten. Ein herausragendes Beispiel für dokumentarisches Erzählen mit sozialer Relevanz.“¹

Danach wurde Tabea Hosche und mir das Wort übergeben. Tabea begann mit einer sehr berührenden und bewegenden Ansprache an mich. Sie dankte mir für meine Offenheit und dafür, dass ich bereit war, mein Leben so ehrlich zu teilen. In ihrer Rede fand sie besonders eindrückliche Worte dafür, warum es wichtig ist, Menschen zu würdigen, die in der Gesellschaft oft ein Schattendasein führen. Anschließend übergab sie mir spontan das Wort – was für mich in diesem Moment völlig unerwartet war, da ich keine Rede vorbereitet hatte. Ich habe dann das Wort an mich genommen und mich bedankt bei allen, die mir dies ermöglicht haben - also heute dort zu sein, wo ich bin. Anschließend habe ich noch etwas über meinen Werdegang erzählt. Danach haben Tabea und ich uns wieder ins Publikum gesetzt.

Als die Verleihung sich dem Ende geneigt hat, sind Tabea und ich dann noch mal zu einem Gespräch mit dem Veranstalter und vielen anderen Personen hinter die Bühne gegangen. Hier haben wir alle dann noch einmal uns gegenseitig gratuliert und den Abend gemeinsam ausklingen lassen.

Den Abend und die Nacht habe ich dann noch in Berlin verbracht. Am nächsten Morgen bin ich um 12:40 Uhr mit dem Zug zurück nach Düsseldorf gefahren.

Hier geht es zu dem Film: Florian sucht das Glück: Von Liebe, Lernbehinderung und Lebenslust

Hier geht es zu dem Livestream der Preisverleihung: Zum Livestream

Ein Text von Florian Lintz

¹ https://www.bagfw.de/ueber-uns/deutscher-sozialpreis/preisverleihung-2025

Dezember 2025

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