Wasserlinsen mit Bildverarbeitung automatisch zählen

Aggerverband verleiht Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten der Wasserwirtschaft

Der Gummersbacher Aggerverband hat am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln zwei herausragende Bachelorarbeiten aus dem Bereich der Wasserwirtschaft ausgezeichnet. Den mit 900 Euro dotierten ersten Platz erhält der Rösrather Mario Moraht für seine Bachelorarbeit „Entwicklung und Validierung eines Bildanalyse-Verfahrens zur automatischen Bestimmung der Toxizität von Wasserproben mit Biosensoren“. Der zweite Preis und 600 Euro gehen an Markus Neuhaus aus Arnsberg für seine Bachelorarbeit „Vergleich der Ergebnisse der hydrodynamischen und hydrologischen Schmutzfrachtsimulation für einen Kanalnetzteil von Bedburg“. Der Aggerverband verleiht die Förderpreise seit 2001, um das Interesse der Studierenden am Thema Wasser zu stärken.

Aggerverband überreicht den Förderpreis an die Preisträgerv.l. Ulrich Stücker, Mario Morath, Markus Neuhaus, Prof. Dr. Lothar Scheuer (Bild: Liane Nagel / Aggerverband)

Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbands und Honorarprofessor der FH Köln, übernahm die Einführung zur festlichen Übergabe der Preise. Bewusst wird der Preis zum Internationalen Tag des Wassers jeweils im März verliehen. Prof. Scheuer machte die Wichtigkeit des Lebensmittels Wasser deutlich, was für uns selbstverständlich ist, fehlt vielen Menschen auf der Welt. „Trotz großer Fortschritte verfügen immer noch 748 Millionen Menschen nicht über Zugang zu gutem Trinkwasser und mehr als 2,5 Milliarden nicht über eine geordnete Abwasserbehandlung.“   So Scheuer. Zu den Gratulanten zählte auch Ulrich Stücker, Erster Beigeordneter der Stadt Gummersbach und Vorsitzender des Aggerverbandsrates.

Um zu entscheiden, ob industrielles Abwasser in eine kommunale Kläranlage eingeleitet werden kann oder ob das geklärte Wasser einer Industriekläranlage in ein Gewässer abgelassen werden darf, muss der Schadstoffgehalt der Wasserproben bestimmt werden. Dazu existieren verschiedene biologische Verfahren, unter anderem kann die Wachstumsrate von Wasserlinsen überprüft werden, da toxische Inhaltsstoffe im Abwasser das Wachstum der Wasserlinsen hemmen. Der 24jährige Mario Moraht hat ein Bildanalyse-Verfahren entwickelt, mit dem dieses Wachstum, also die Anzahl der Linsen und die von ihr bedeckte Oberfläche, automatisch erfasst werden. Betreut wurde die Abschlussarbeit von Prof. Dr. Michael Bongards vom Campus Gummersbach und Prof. Dr. Astrid Rehorek vom Campus Leverkusen der Fachhochschule Köln.

Übergabe des Preises an den Preisträger Mario Morath durch Prof. Dr. Lothar Scheuerv.l.: Mario Morath, Prof. Dr. Lothar Scheuer (Bild: Sven O. Rüsche/ ARKM online)

Bei starkem Regen wird nicht die gesamte anfallende Wassermenge aus einem Mischwasserkanal an das Klärwerk weitergeleitet, sondern zunächst in einem Regenrückhaltebecken gesammelt und dann zum Teil auch in Fließgewässer abgelassen. In seiner Bachelorarbeit hat 25jährige Markus Neuhaus zwei Methoden zur Prognostizierung der Restverschmutzungen untersucht: die hydrologische sowie die bislang in der Praxis wenig erprobte hydrodynamische Schmutzfrachtsimulation. Untersuchungsbeispiel war die Mischwasserkanalisation in einem Teilbereich der Stadt Bedburg. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Rainer Feldhaus von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik sowie Dipl.-Ing. Martin Bresser vom Ingenieurbüro Franz Fischer aus Erftstadt.

März 2015

Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach


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