TH Köln entwickelt in Zusammenarbeit ersten intelligenten Schweißroboter für Unterwasseranwendungen

Forschende der TH Köln haben erstmals einen autonom unter Wasser schweißenden Roboter entwickelt – eine bahnbrechende Innovation für maritime und Offshore-Anwendungen. Nach drei Jahren Forschung ist das Verbundprojekt zur KI-gestützten Unterwasserschweißtechnologie erfolgreich abgeschlossen.

Das Verbundprojekt "Kooperative Erarbeitung einer wegweisenden, KI-gestützten Unterwasserschweißtechnologie geführt durch ein Remote Operated Vehicle", welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 3,7 Millionen Euro gefördert wurde, vereint die Forschungsinstitute Fraunhofer IGD, das DFKI Robotics Innovation Center und die TH Köln, sowie die Unternehmen Mariscope Meerestechnik, AMT Schweiß- und Sonderstromquellen und Unterwasserkrause. Gemeinsam haben sie eine Technologie geschaffen, die das Unterwasserschweißen auf ein völlig neues Level hebt: präziser, sicherer und effizienter als je zuvor.
„Unsere Studierenden haben hautnah miterlebt, wie Zukunft entsteht“, sagt Dr. Antonios Antoniou vom Institut für Material- und Prozesstechnologie (IMPT). „Wenn eigene Bauteile wie Simulationsdruckkammer oder Schweißbrenner tatsächlich im Wasser funktionieren, ist das Motivation pur.“

Hightech aus Köln: Schweißen in 20 Metern Tiefe

Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Bonnet entwickelte das Team des IMPT der TH Köln einen völlig neuartigen Schweißbrenner, der ohne Schutzgas und mit Fülldraht arbeitet und damit ideal für den Einsatz unter Wasser ist. In einem eigens gebauten Wasserbecken testeten die Forschenden den Einfluss verschiedener Parameter und simulierten dabei Tiefen bis zu 20 Metern.
Auch das Drahtfördergerät, das Drücken bis zu 20 bar standhält, wurde erfolgreich in einem Wasserbecken des DFKI getestet. Zusammen mit modernster KI-Bildverarbeitung, präziser Robotersteuerung und einer neuartigen Vision-Technologie gelingt es erstmals, die Schweißnaht unter Wasser auf den Millimeter genau zu setzen.

Forschung trifft Praxis

Rund 30 Studierende und 15 Mitarbeitende aus Wissenschaft und Industrie haben seit 2023 an dem Projekt gearbeitet. Viele konnten ihre Beiträge als Abschlussarbeit anrechnen lassen und damit eine praxisnahe Ausbildung erfahren, die Fachkräfte direkt in die Hightech-Branche führt.
Das Projekt leistet einen entscheidenden Beitrag zur Maritimen Forschungsstrategie 2025 und stärkt den Hightech-Standort Deutschland nachhaltig. Durch die enge Kooperation von Hochschule, Forschung und Wirtschaft wird Wissen direkt in marktreife Anwendungen überführt.

Ein Video des Projektes finden Sie hier.

November 2025


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