Neuberufen 2025: Prof. Dr. Pascal Cerfontaine

Als Professor für Artificial Intelligence Engineering beschäftigt sich Dr. Pascal Cerfontaine mit Künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen in der Produktion und Quantencomputing. Im Kurzinterview erklärt er unter anderem, wie er komplexe Systeme wie Computerchips oder Quantenhardware besser verstehen will und was sich auf seinem Schreibtisch statt Papier stapelt.
Studium: Physik an der RWTH Aachen (Bachelor und Master of Science), VWL an der University of Cambridge (Diploma)
Promotion: „High-Fidelity Single- and Two-Qubit Gates for Two-Electron Spin Qubits“, RWTH Aachen
Berufliche Stationen (u. a.):
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter am JARA-Institute Quantum Information, RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich
- Teamleiter „Software und Simulation“ am JARA-Institute Quantum Information, RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich
- Kompetenzgruppenleiter für „Angewandte Mathematik“ und Machine Learning Engineer bei ASML in den Niederlanden
Artificial Intelligence Engineering ist…
…für mich die praktische Anwendung von ingenieurwissenschaftlichem Denken, um KI-Systeme zu entwickeln, die skalierbar, effizient und zuverlässig reale Probleme lösen.
Ich möchte gerne herausfinden,…
…wie wir KI-Modelle so gestalten können, dass sie vorhandenes Wissen nutzen, statt alles neu zu lernen. Das macht sie effizienter und verständlicher!
Mein fachliches Steckenpferd…
…ist daher die Verbindung von modernem Machine Learning mit Domänenwissen, etwa physikalischen Prinzipien und Gleichungen, um komplexe Systeme wie Computerchips oder Quantenhardware zu modellieren und zu entwickeln.
Als Kind…
…fand ich sprechende Computer, wie sie zum Beispiel in Star Trek, aber auch in vielen Filmen und Büchern, vorkamen, total faszinierend. Und jetzt sind wir da! Oder zumindest fast, wie bestimmt jeder bestätigen kann, der schon mal in einer Hotline mit einem „KI-Assistenten“ zu kämpfen hatte.
Rückblickend war mein Studium…
…recht vielseitig. So habe ich unter anderem auch VWL studiert, weil ich herausfinden wollte, warum das Wirtschaftssystem, das wir ja selbst geschaffen haben, so schwierig zu verstehen und zu modellieren ist. Das war sehr interessant und ein guter Kontrast zu meinem vorherigen Physikstudium, da Naturgesetze anscheinend oft einfacher zu verstehen sind als menschliches Verhalten. Ich kann daher jedem empfehlen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Wenn ich mal nichts zu tun habe,…
…nutze ich die Zeit, um eine Runde mit dem Fahrrad zu drehen, oder mich neugierig den vielen spannenden Fragen meiner beiden kleinen Söhne zu widmen.
Den Studierenden mitgeben möchte ich,…
…dass sie sich an dem orientieren, was ihnen Spaß macht und auch mal über den Tellerrand schauen. Man verbringt im Leben schließlich viel Zeit mit der Arbeit!
Auf meinem Schreibtisch…
…stapelt sich kein Papier, da ich fast ausschließlich digital arbeite. Dafür stehen dort oft mehrere Kaffeetassen, manchmal auch gestapelt.
Das letzte gute Buch, das ich gelesen habe,…
…war „Klara and the Sun” von Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro, in dem es um eine Künstliche Intelligenz geht, die als „Künstlicher Freund“ für Kinder die Welt beobachtet und zu verstehen lernt. Selten hat mich ein Buch so gefesselt wie dieses!
Das letzte gute Spiel, das ich gespielt habe, war…
…Anno 1800 im Multiplayer, da es einfach Spaß gemacht hat, mit mehreren Freunden zusammen eine neue Welt zu erschaffen.
Oktober 2025