Mit viel Kreativität das Ingenieurstudium gestaltet

  (Bild: Manfred Stern / TH Köln)

Abschiedsfeier für die Psychologin und Künstlerin Prof. Dr. Gabriele Koeppe am Campus Gummersbach der TH Köln

„Sein buntestes Pferd im Stall“, so hatte der damalige Rektor Prof. Dr. Joachim Metzner die Gummersbacher Professorin Dr. Gabriele Koeppe  - mit einem Augenzwinkern - bezeichnet. „Bunt“ bezog sich auf ihre Vielseitigkeit: Prof. Koeppe ist nicht nur eine promovierte Psychologin, sondern auch Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie, sie war Meisterschülerin bei dem weltberühmten Maler Gerhard Richter, und sie wurde im Jahr 2000 im damaligen Fachbereich Maschinentechnik berufen. Damals war sie die dritte Frau unter insgesamt 60 Lehrenden. Im November 2022 wurde sie mit einer Feierstunde von zahlreichen Gästen verabschiedet.

Projekte mit Langzeitwirkung

Ihre Kreativität, ihren Fleiß und ihr Durchhaltevermögen hat Prof. Koeppe in den 22 Jahren am Campus Gummersbach in vielen Projekten bewiesen: Sie konzipierte das Mentoring-System für Erstsemester am Campus und setzte es sehr erfolgreich um. Es wird bis heute fortgeführt und erleichterte den neuen Studierenden den Einstieg in ihr Hochschulleben. Sie entwickelte maßgeblich das Modul „Wissenschaftliches Arbeiten und Grundlagen der Projektarbeit (WAGP)“, das ebenfalls bis heute fester Bestandteil der Ingenieurausbildung ist. Zu jeder Bewerbung um einen Ingenieurstudienplatz gehört seit Jahren die Bearbeitung des Online-Self-Assessments, das sie zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Röbig konzipierte.

Durch ihre Initiative und ihre Bewerbung wurde der Campus zweimal ausgezeichnet mit Preisen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)  für sein herausragendes Konzept der individualisierten Ingenieurausbildung. 2017 erhielt Prof. Koeppe gemeinsam mit Prof. Dr. Siegfried Stumpf den Lehrpreis der TH Köln. Mit ihm zusammen entwickelte sie auch einen Ethik-Codex für Studierende und Lehrende.

Personalführung gelehrt und Führungsposten übernommen

Parallel zur Lehre in Fächern wie Kommunikation, Moderation und Personalführung war sie außerdem bereit, Führungsverantwortung zu übernehmen: sie war ab 2003 Dekanin und stellvertretende Dekanin ihres Fachbereichs Maschinentechnik, sie gehörte zu einem Dekanat mit insgesamt sieben Mitgliedern, neben Professor*innen waren damals auch wissenschaftliche Mitarbeiter und Studierende stimmberechtigt beteiligt. Außerdem war die Psychologin auch fast 20 Jahre lang Senatorin der TH Köln.   

Die Stationen ihres akademischen Lebens konnten die Gäste der Abschiedsfeier für Gabriele Koeppe sehr lebendig nachverfolgen in einem 20minütigen Film, den ihr Sohn professionell gedreht und geschnitten hatte. Dabei sprachen Prof. Koeppe, der langjährige Abteilungssprecher Prof. Dr. Hans Rühmann und Prof. Dr. Siegfried Stumpf, Psychologie-Kollege im gleichen Institut, im Plauderton über die gemeinsamen Projekte und die Entwicklung des Campus. Unterlegt war die Unterhaltung mit kurzen Film-Szenen und Fotos.

Wie im Berufsleben, so will die agile Professorin auch nach dem Abschied von der Hochschule aktiv und kreativ bleiben und sich verstärkt der Kunst widmen, mit großflächigen Schwarz-weiß-Arbeiten, Fotos und Videos.

https://www.instagram.com/gabriele_koeppe_studio/

Dezember 2022

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