TH Köln gewinnt Deutschen Entwicklerpreis in zwei Kategorien

Das digitale Spiel „Antura and the letters“ des Cologne Game Labs (CGL) der TH Köln hat den Deutschen Entwicklerpreis in der Kategorie „Sonderpreis für Soziales Engagement – präsentiert von Gaming-Aid e.V.“ erhalten. Mit der kostenlosen App können Kinder ihre Muttersprache und weitere Fremdsprachen lernen. Der „NRW-Förderpreis für junge Entwicklerinnen“ ging an die CGL-Absolventin Casilda de Zulueta.

Wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine sind viele Familien in andere Länder geflohen. Darunter befinden sich mehr als eine Million ukrainische Kinder und Jugendliche, die mit Fremdsprachen konfrontiert werden. Um ihnen die Eingewöhnung sowie das Lesen und Schreiben zu erleichtern, hat das Cologne Game Lab zahlreiche Sprachen in die App „Antura and the letters“ integriert.

Die erste Version des Spiels entstand 2015 für geflüchtete Kinder aus Syrien. Das CGL entwickelte sie unter der Leitung von Prof. Emmanuel Guardiola zusammen mit den libanesischen Wixel Studios und der spanischen gemeinnützigen Organisation Video Games Without Borders. Dafür wurde das Team bereits 2017 beim internationalen Wettbewerb EduApp4Syria geehrt. „Über die erneute Anerkennung für die Ergänzung weiterer Sprachen freuen wir uns sehr“, sagt Guardiola.

Über das Spiel „Antura and the letters“

Die App hilft Kindern im Alter von fünf bis zehn Jahren, sich einen Grundwortschatz in einer Zweitsprache anzueignen. Das Spiel steht in den Sprachen Englisch, Französisch, Ukrainisch, Russisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Rumänisch, Arabisch und Dari-Persisch zur Verfügung. Entdeckt und erlernt werden können die Fremdsprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Polnisch, Ungarisch und Rumänisch.

Darüber hinaus bietet es Kindern in ihren belastenden Lebensumständen psychosoziale Unterstützung. Die Spieler*innen sollen einem Schäfer dabei helfen, seine lebenden Buchstaben zu hüten. Gemeinsam mit dem lebenslustigen Hütehund namens Antura begeben sich die Anwender*innen auf eine Reise durch verschiedene Kurzspiele. Dabei fangen sie Buchstaben, lösen Rätsel und sammeln unterwegs Belohnungen ein. Das Spiel ist kostenlos, ohne Internetzugang nutzbar und in den Stores von Android und iOS zum Download bereit.

Abschlussarbeit zu Gemälden in Videospielen

Casilda de Zulueta wurde mit dem „NRW-Förderpreis für junge Entwicklerinnen“ ausgezeichnet. Die gebürtige Spanierin hat im Sommer 2022 ihren Master in Game Development and Research am Cologne Game Lab erhalten. Ihre Abschlussarbeit „Thesis Title: Of paintings and video games – The reproduction of real-life paintings and pictorial movements in video game graphics: three case studies and a first-playable demo of the first-person horror game ‘13 Rosas’” wurde mit 1,0 bewertet.

Über den Deutschen Entwicklerpreis

Der Deutsche Entwicklerpreis zeichnet herausragende Leistungen bei der Entwicklung von Videospielen aus deutschsprachigen Ländern aus. Der Preis wird zu einem großen Teil von den Entwickler*innen selbst geformt und organisiert, was sich auch in der Jury widerspiegelt, in der fast alle namhaften deutschen Entwicklerstudios vertreten sind. Der Award wurde 2022 in 13 Kategorien vergeben.