Aktuelle Literaturen der Welt im Spannungsfeld zwischen marktgesteuerter Nachfrage und Ausdruck...

Gastvortrag , 19. Juni 2024

Institut für Translation und Mehrsprachige Kommunikation

Auf einen Blick

Aktuelle Literaturen der Welt im Spannungsfeld zwischen marktgesteuerter Nachfrage und Ausdruck kultureller Alterität

Gastvortrag

Wann?

  • 19. Juni 2024
  • ab 17.30 Uhr

Wo?

Raum 301, Ubierring 48
Campus Südstadt – Ubierring 48

Veranstaltungsreihe

Vortragsreihe »Interkulturelle Kommunikation« Sommersemester 2024 Einladung Vortragsreihe Interkulturelle Kommunikation SoSe 2024 (pdf, 2 MB)

ReferentIn

Dr. Hanna Nohe, Universität Bonn

Anmeldung

Alle sind herzlich eingeladen!

Veranstalter

Prof. Dr. Elke Schuch, Dr. Cornelia Dahmer


Aktuelle Literaturen der Welt im Spannungsfeld zwischen marktgesteuerter Nachfrage und Ausdruck kultureller Alterität

In einem (West-)Europa, in das viele Menschen aus anderen Kontinenten einwandern wollen und das zugleich eine Kolonialgeschichte hat, die 1492 mit der sogenannten ‚Entdeckung’ Amerikas beginnt, sind postkoloniale Thematiken und die Darstellung kultureller Alteritäten auch in der Literatur präsent und zugleich gefragt. Inwiefern jedoch handelt es sich dabei um den intrinsisch von den Autor*innen generierten Ausdruck dieser kulturellen und postkolonialen Vielfalt bzw. inwieweit werden die Darstellungen von Fremdbildern marktstrategisch gesteuert? Dieser Frage wird der Vortrag anhand von Beispielen aus aktuellen Literaturen der Welt – etwa Fatou Diomes "Le ventre de l’Atlantique" (2003), Santiago "Gamboas" Werken wie "Síndrome de Ulises" (2005), Santiago Roncagliolos "Memorias de una dama" (2009), Léonora Mianos "Blues pour Élise" (2011), Chimamanda Ngozi Adichies "Americanah" (2013) sowie Igiaba Scegos Texten wie "La mia casa è dove sono" (2010) oder "Adua" (2015) – nachgehen. Konzepte wie Graham Huggans "strategic exoticism" oder Jérôme Meizoz’ "posture littéraire" werden dazu beitragen, die Dialektik zwischen postkolonialem Engagement und literarischem Erfolg der Schriftsteller*innen, der ökonomisch gesteuerten Dynamik von Nachfrage und Angebot sowie zwischen der Produktion der Autor*innen und dem Einfluss der Verlage herauszustellen.

Biobibliographische Notiz

Hanna Nohe ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Romanistik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Sie promovierte an den Universitäten Bonn, Paris und Florenz über kulturelle Identitäten im fingiert orientalischen Briefroman der europäischen Aufklärung. Das Buch erschien 2018 unter dem Titel "Fingierte Orientalen erschaffen Europa". Im Januar 2024 habilitierte sie sich mit einer Untersuchung zur sozioökonomischen Perspektive migrierender Subjekte aus dem Globalen Süden in aktuellen narrativen Texten in romanischen Sprachen. Darüber hinaus veröffentlichte sie Aufsätze zum Theater des "Siglo de Oro", zum Haus in Fantastischer Literatur, zur afrikanischen Diaspora, zu Genderfrgen oder zum Orientalismus in Sammelbänden und Zeitschriften wie "Hipogrifo, Revista Iberoamericana" oder "Boletín de Literatura Comparada".


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