Der LL.M. Studiengang Medienrecht und Medienwirtschaft: Ein Master für die Praxis

Antonia Dicke  (Bild: Antonia Dicke )

„Praxisorientiert, vielfältig und diskussionsfreudig“ – mit diesen Worten beschreibt Antonia Dicke, Autorin unseres Gastbeitrags und Studierende im dritten Semester des LL.M. Studiengangs Medienrecht und Medienwirtschaft, den Studiengang und legt ihn jedem/jeder ans Herz, der/die sich juristisch auf das breite Spektrum der Medien spezialisieren möchte.

21.02.2024

Antonia Dicke ist Diplom-Juristin (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.) und Studentin des LL.M. Studiengangs Medienrecht und Medienwirtschaft. Derzeit befindet sie sich im Erasmussemester in Parma, Italien.

Medien waren schon immer ein fester Bestandteil in meinem Leben – akademisch, beruflich und privat. Während meines ersten Staatsexamens belegte ich den Schwerpunkt Medien- und Informationsrecht, der mir erste Einblicke in die juristischen Grundlagen gab. Daher war es für mich ein logischer Schritt, diese Eindrücke zu vertiefen. Die Wahl fiel schnell auf die Medienstadt Köln, nämlich den Studiengang Medienrecht und Medienwirtschaft (LL.M.) der TH Köln.

Wenn ich drei Worte hätte, um diesen zu beschreiben, so würde meine Wahl wohl auf diese fallen: praxisorientiert, vielfältig und diskussionsfreudig. Grundsätzlich ist die Konzeption in drei Säulen, Wissensvermittlung, -vertiefung und -anwendung, aufgebaut, während alle dieser Säulen einen praktischen Bezug aufweisen.

So ging es jedes Semester um Inhalte aus den Fachbereichen Datenschutz & -sicherheit, Gewerblicher Rechtsschutz, Medienrecht, Medienwirtschaft (1. und 2. Semester) und Informationstechnologierecht. Ergänzt werden diese Bereiche durch die Module Recht & Games und Recht & Videowirtschaft (3. und 4. Semester). Die thematische Bandbreite reicht dabei von Medienverfassungsrecht, Urheberrecht, IT-Verträgen und Grundlagen der Betriebswirtschaft bis zu Legal Tech, Europäischer Datenschutzpolitik, dem AI-Act sowie den spezielleren Rechtsgebieten wie Jugendmedienschutz, Medienstrafrecht, Musik- und Verlagsrecht. Einblicke in verschiedene Medienunternehmen, Kanzleien und Behörden wie RTL, Warner Bros., Netflix, btf, CBH, Osborne Clark, Google und die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz bieten dabei praxisnahe Erfahrungen. Klausuren, Präsentationen und eine Unternehmensanalyse dienen als Prüfungsleistungen, wobei durchaus eine Herausforderung darin besteht, den Input der vielen verschiedenen Dozierenden zu bündeln.

In einer kleinen, interaktiven Gruppe (eben kein gefüllter Hörsaal mit 200 Studierenden) wird nicht nur gelernt, sondern auch kritisch hinterfragt und diskutiert, wodurch ein intensiver Austausch stattfindet. So ging es bspw. in den Vorlesungen von Richter Büch (OLG Köln), den Anwält:innen Herr Jung und Frau Siebertz (CBH), sowie Herrn Terhörst (BzKJM) neben der reinen Wissensvermittlung vor allem auch um Diskussion, Berichte sowie praktische Anwendungstipps aus der und für die Praxis, was ich als Ansatz sehr geschätzt habe. Insgesamt waren die meisten Dozierenden sehr offen für Fragen und Diskussion jeder Art. Man merkt, dass sie uns Studierende von Fach und Beruf begeistern wollen.

Aus Studierendenperspektive fand ich die Konzeption sehr gut, vor allem durch die starke Praxisorientierung. Insbesondere die Vielseitigkeit und der Austausch mit den Dozierenden aus Kanzleien, Behörden, Politik, Medienunternehmen, Rechtsabteilungen und Gericht hat mir ein recht umfangreiches Bild voller Möglichkeiten gegeben, die für mich nach dem ersten Staatsexamen noch nicht so ersichtlich waren. Der Master fördert in meinen Augen neben der inhaltlichen Auseinandersetzung auch das Knüpfen von Kontakten für mögliche Praktika, Stationen im Referendariat und v.a. zukünftige Berufschancen. Es war eine tolle Erfahrung, von so vielen, hochqualifizierten Dozierenden unterrichtet zu werden und sich intensiv mit den aktuellen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven in der Medien- und Rechtsbranche auseinanderzusetzen. Zusätzlich sei noch die Möglichkeit einer Erasmus-Erfahrung erwähnt. Auch wenn die Anrechnung von Prüfungsleistungen nicht vorgesehen ist, da der Masterstudiengang in sich zu speziell ist, bietet sich trotzdem die tolle Möglichkeit im Auslandssemester den Horizont zu erweitern. Ich würde mich jederzeit wieder für diesen Master entscheiden und lege ihn jedem/jeder ans Herz, der sich juristisch auf das breite Spektrum der Medien spezialisieren möchte.

Februar 2024

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