Auswirkungen der Digitalisierung auf die Versicherungswirtschaft – Change = Chance?

25. Kölner Versicherungssymposium am 12. November 2020

Am 12. November 2020 fand das 25. Kölner Versicherungssymposium des ivwKöln zu dem Thema „Auswirkungen der Digitalisierung auf die Versicherungswirtschaft – Change = Chance?“ über Zoom statt. Das Interesse an der Veranstaltung war mit knapp 400 Anmeldungen sehr groß.

Nach einer Einführung durch Prof. Dr. Rolf Arnold gab Gabriel Bernardino, Vorsitzender der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA), einen umfassenden Überblick darüber, welche Aktivitäten die Aufsichtsbehörde in Sachen „Digitalisierung“ vornimmt und zukünftig vornehmen wird.

Dabei seien laut Bernardino „Digitalisierung, Insurtechs und Cyber-Resilienz“ strategische Prioritäten der EIOPA. Auch die Cyberrisiken befänden sich im Blickfeld der Aufsichtsbehörde. Sowohl das Underwriting bei Cyber- versicherungen als auch das non-affirmative Cyber-Exposure sei hierbei von besonderem Interesse.

Prof. Dr. Michael Fortmann, TH Köln, stellte in dem anschließenden Vortrag dar, welche Möglichkeit die Digitalisierung den Unternehmen und der Versicherungswirtschaft ermöglicht. Als eines der Beispiele nannte er die vorausschauende Wartung, die zu einer Reduzierung der Schadenaufwendungen in bestimmten Sparten beitragen könne. Dabei betonte er, dass heute vielfach die Risiken der Digitalisierung im Vordergrund der Diskussion ständen, aber die Chancen nicht übersehen werden sollten.

Lars Widany, COGITANDA Dataprotect AG, zeigte im dritten Vortrag auf, welche Möglich keiten es heute schon gibt, den Vertrieb von Cyberversicherungen digital zu unterstützen. Auch komplexere Vorgänge könnten bereits heute über eine digitale Plattform begleitet und abgewickelt werden.

Den letzten Vortrag der Veranstaltung hielt Silvana Rößler, Head of Security Incident Response bei der networker, solutions GmbH, zu der Thematik „IT-Forensik als Helfer in der Not“. Nach ihren Beobachtungen komme es bei Ransomware-Attacken immer öfter zu sogenannten doppelten Erpressungen. Hierbei fordern die Angreifer ein Lösegeld für das Entsperren der Daten und drohen, sensible Daten zu veröffentlichen, wenn das Lösegeld nicht bezahlt wird. Laut Rößler sei auch die Höhe der Lösegelder von 10.000 bis 15.000 Euro in der Vergangenheit auf niedrige Millionenbeträge gestiegen. Auch die Absicherung von Lösegeldern durch Cyberversicherungen könnte diese Entwicklung beeinflusst haben. Rößler zeigte auf, wie IT-Forensiker bei Cybervorfällen vorgehen und wie sie die Unternehmen unterstützen können, um nach einem Angriff in den Alltag zurückzufinden.


M
M