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Prof. Dr. Ester Simoes B Ferreira

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Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS)

  • Campus Südstadt
    Ubierring 40
    50678 Köln

Dr. Doris Oltrogge

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Andreas Krupa

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TabulaRasa: Der Einfluss löschbarer Schreibtechnologien auf die Manuskriptkulturen

Rekonstruktion eines Wchstafelbüchleins (Bild: TH Köln - CICS - Andreas Krupa)

Das interdisziplinäre Projekt erforscht die Rolle der Wiederschreibbarkeit in Manuskriptkulturen und konzentriert sich auf die Verwendung von Ton- und Wachstafeln im Alten Orient, in der Klassischen Welt sowie im mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Europa.

Einen Gedanken festhalten oder eine Idee skizzieren – Notizen entstehen schnell und verschwinden ebenso rasch. Schon in der Antike und im Mittelalter war es üblich, Inhalte auf Wachstafeln festzuhalten, Schreiben und Lesen zu üben und das Geschriebene später wieder zu löschen. Aus transkultureller Perspektive zeigen sich aufschlussreiche Parallelen zwischen dieser ephemeren Schriftlichkeit und heutigen digitalen Medien. Solche wiederverwendbaren Schreibträger waren weit verbreitet, sind aber gerade wegen ihrer Rolle als Träger flüchtiger Texte bislang nur wenig erforscht.

Auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Forschungsprojekt TabulaRasa. Clay, wax, and the impact of erasable writing technologies on manuscript cultures 
Leitung Prof. Dr. Michele Cammarosano (Project leader, University of Naples L`Orientale) 
Fakultät Fakultät für Kulturwissenschaften 
Institut CICS - Cologne Institute of Conservation Sciences
Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft 
Beteiligte Prof. Dr. Ester S.B. Ferreira, Dr. Doris Oltrogge, Andreas Krupa M.A. (TH Köln), Prof. Dr. Alessandro Vergara, Prof. Dr. Barbara Liguori, Prof. Dr. Vincenzo Morra (Università di Napoli Federico II) 
Projektpartner Prof. Dr. Janet Rethemeyer (Universität zu Köln) 
Fördermittelgeber European Research Council (ERC)  Mehr
Laufzeit 1.5.2025 bis 30.4.2030 

Das Projekt TabulaRasa untersucht den Einfluss löschbarer Schreibtechnologien auf die Manuskriptkchriftkulturen, die bis heute im Tablet weiterlebt. In einem interdisziplinären Forschungsverbund mit der Università di Napoli L‘Orientale und der Università di Napoli Federico II befasst sich das Cologne Institute of Conservation Sciences der TH Köln in einem ganzheitlichen Ansatz, zu dem das CICS  experimentell-archäologische Versuche, kulturhistorische Recherchen und naturwissenschaftliche Analysen beitragen wird, insbesondere mit Wachstafeln. Kürzlich trafen sich Projektteilnehmer der Partnerinstitutionen in Neapel zum inoffiziellen Auftakt während des Workshops „Ephemeral Writings“ an der Università di Napoli L’Orientale.

Im Rahmen dieses Projektes wird sich das Team der TH Köln auf die Charakterisierung und Rekonstruktion der materiellen Aspekte von Wachstafeln konzentrieren. Ursprünglich aus dem Mesopotamien stammend, gehörten Wachstafeln in der griechisch-römischen Antike zu den wichtigsten Werkzeugen der Schriftkultur, die in großer Anzahl erhalten sind, unter anderem in den Vesuvstädten Pompeji und Herculaneum.

Die leicht transportierbaren Wachstafeln ermöglichen wiederholte Beschriftungen ohne Tinte auf einer in vielerlei Hinsicht beständigen Oberfläche – ideal für den Einsatz im Freien oder auf Reisen. Diese Technologie bestand fast vier Jahrtausende, durch verschiedene Kulturen und historische Epochen und wurde noch im 19. Jahrhundert in Europa verwendet.

Die Wachstafeln bestehen im Wesentlichen aus einem meistens hölzernen Träger und dem Wachsspiegel, der in der Regel in einer Vertiefung im Träger liegt. Es stellen sich die Fragen, wie die Materialien für die Tafeln ausgewählt und verarbeitet wurden. Neben der Bestimmung und Einordnung der verwendeten Holzarten sind die Werkzeugspuren an den Holztafeln von Interesse, da sie Zeugnis über die historische Technologie ablegen. Um die genaue Zusammensetzung der wiederbeschreibbaren Beschichtungen zu bestimmen, werden jene in ihrem Erscheinungsbild beschrieben und auf molekularer Ebene analysiert. Die Wachse wurden möglicherweise mit Fetten, Harzen und Farbpigmenten modifiziert. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden mit schriftlichen Quellen der Zeit verglichen, die z.B. Aufschluss über verwendete Hölzer, Inhaltsstoffe und die Mischungsverhältnisse geben können. Die am Institut hergestellten Probekörper liefern weitere Erkenntnisse zur Produktion der Wachstafeln und helfen bei der Entwicklung von Untersuchungsprozessen für die geplante Serienuntersuchung an historischen Originalen.

TabulaRasa wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) über die Förderlinie Consolidator Grant gefördert. Projektleiter ist Michele Cammarosano von der Università di Napoli L‘Orientale, Abteilung für Asien, Afrika und den Mittelmeerraum. Die Projektlaufzeit beträgt fünf Jahre.

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