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Prof. Dr. Andrea Renate Pataki-Hundt

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Marlen Börngen

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Die Restaurierung eines Siebdruckes von Rupprecht Geiger

Reduzierung von wasserbedingten Farbveränderungen

Studienprojekt auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Projekt BA-Thesis 2020: Die Restaurierung eines Siebdruckes von Rupprecht Geiger
Leitung Prof. Dr. Andrea Pataki-Hundt
Studienrichtung Schriftgut, Grafik, Fotografie und Buchmalerei
Beteiligte Lisa Marie Segundo Ariza (geb. Kaling), B.A.
Betreuung 1. Betreuerin: Prof. Dr. Andrea Pataki-Hundt
2. Betreuerin: Marlen Börngen, M.A.
Projektpartner Frau Dr. Kristina Jung
Laufzeit 2020

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist eine Serigrafie des Künstlers Rupprecht Geiger (1908 - 2009) ohne eigenständigen Titel aus dem Jahr 1996. Das Kunstwerk befindet sich heute in Privatbesitz, wo es bedingt durch seine bisherige Aufbewahrungsform einer intensiven Lichteinwirkung und einem Wassereintrag ausgesetzt war. In Folge kam es zu unterschiedlichen Substanzschädigungen am Objekt, die zusätzlich zu einer Beeinträchtigung der Lesbarkeit der Bildinformation führten. Ziel des Projektes war ein Restaurierungskonzept, das sowohl den konservatorischen Ansprüchen als auch den Intentionen des Künstlers gerecht wird. Den Schwerpunkt bildete hierbei die Erprobung verschiedener Maßnahmen zur Reduzierung der Farbveränderungen in Form von braunen Wasserrändern, die durch den Wasserschaden an dem Objekt hervorgerufen wurden.

Hauptproblematik

Bedingt durch seine letzte Aufbewahrungsart war der Siebdruck einem unbeabsichtigten Wassereintrag ausgesetzt, der in der Folge zu Farbveränderungen im Druckbild, Deformationen des Druckträgers und biogenem Befall führte. Die genannten Schäden beeinträchtigten nicht nur die Erfassung der Bildinformation des Kunstwerkes, sondern stellten zugleich auch eine ernstzunehmende Substanzschädigung dar, deren Einfluss auf die Erhaltung des Objektes bedenklich war. Da Siebdrucke eine bisher wenig beachtete Objektgruppe im Bereich der Restaurierung darstellen, sollten mittels gezielter Untersuchungen Informationen zur Materialität und Herstellungstechnik gesammelt, der Erhaltungszustand präzisiert und daraus abgeleitet konservatorisch-restauratorische Maßnahmen hinsichtlich geeigneter Reinigungsmethoden entwickelt werden.

Durchgeführte Testreihen

Die Durchführung und Evaluierung zweier Testreihen zur Wässerung und Bleiche von Siebdrucken mit Tagesleuchtpigmenten sollten die Basis für eine sichere Bearbeitung der Serigrafie Rupprecht Geigers bieten. Es wurden tradierte Methoden aus der Papierrestaurierung an Probekörpern evaluiert. Die erste Testreihe wurde durchgeführt, um den Reinigungseffekt verschiedener Wässerungsmethoden vergleichen zu können. Aufgrund des erarbeiteten Forschungsstandes wurden die tauchende Wässerung, das Blotter washing und das Wässern auf dem Unterdrucktisch miteinander verglichen. In der zweiten Testreihe wurde der Aufhellungseffekt verschiedener Bleichmethoden untersucht. Dazu gehörten die Lichtbleiche und die Bleiche mit Wasserstoffperoxid oder Kaliumpermanganat. Die besten Ergebnisse erzielten die tauchende Wässerung und das Wässern auf dem Unterdrucktisch sowie die Wasserstoffperoxid-Bleiche.

Maßnahmen am Objekt

Bevor die tauchende Wässerung der Serigrafie durchgeführt werden konnte, wurde die Druckgrafik sorgfältig trocken gereinigt und durch Konditionierung im Zedernholzrahmen auf die nachfolgenden Behandlungen vorbereitet. Zusätzlich zur Wässerung erfolgte eine Entsäuerung des Druckträgers und das Einbringen einer alkalischen Reserve in diesen mithilfe von Calciumhydroxid. Da diese Maßnahmen nicht den gewünschten Reinigungseffekt erzielten, wurden zusätzlich die zuvor untersuchten Bleichmethoden angewandt. Zwischen den verschiedenen Maßnahmen erfolgten Trocknungsphasen, um die Resultate überprüfen zu können. Erst durch die Kaliumpermanganat-Bleiche konnten die braunen Wasserränder innerhalb des Druckbildes deutlich verringert werden. Abschließend erfolgte die planliegende und beschwerte Trocknung des Objektes. Durch die Behandlung ist die Bildinformation wieder lesbar.

Dank

Ein großer Dank geht an Frau Dr. Kristina Jung und Herrn Thomas Klinke für die Vermittlung der Arbeit.

Juni 2020

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