Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

Erstmalige Staatliche Anerkennung von Kindheitspädagoginnen und -pädagogen

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Prof. Dr. Claus Stieve

Angewandte Sozialwissenschaften
Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KJFE)

  • Campus Südstadt
    Ubierring 48
    50678 Köln
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Warum ich Kindheitspädagoge bin. Simon Streiffels im Interview.

Simon Streiffels, geboren 1986, studierte von 2009 bis 2013 Pädagogik der Kindheit und Familienbildung an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln.

Simon Streiffels Simon Streiffels (Bild: privat)

Was haben Sie vor Ihrem Studium gemacht?

Vor meinem Studium habe ich eine Ausbildung zum Kinderpfleger und zum Erzieher am Erzbischöflichen Berufskolleg in Köln absolviert. Während des Anerkennungsjahres als Erzieher habe ich mich mit der Montessori-Pädagogik auseinander gesetzt und einen Montessori-Diplomkurs besucht. Dann war ich ein Jahr in einem Montessori-Kinderhaus in Dormagen beschäftig.

Was motivierte Sie, Pädagogik der Kindheit und Familienbildung zu studieren?

Nachdem ich meine Fachschulausbildung beendet hatte, hörte ich sehr viel von den damals neuen kindheitspädagogischen Studiengängen. Dies erkannte ich für mich als eine sehr gute Möglichkeit meinen bisherigen theoretischen und praktischen Fundus zu erweitern. Mein Anspruch, die aus dem Fachschulunterricht gelernten Theorien nicht als gegeben hinzunehmen, begründete meinen Entschluss zu studieren. Ich versprach mir von dem Studium einen differenzierteren Blick auf die Lebensphase Kindheit.

Was hat Ihnen an diesem Studium besonders gefallen?

Schnell entwickelte sich unter den Studierenden ein sehr effektives Arbeitsklima. Häufig haben wir in Kleingruppen gearbeitet. Dadurch entwickelte sich eine sehr kollegiale Lernatmosphäre. In den Vorlesungen und Seminaren regten die Dozenten immer wieder zu gewinnbringenden Diskussionen an. Die fachlichen und wissenschaftlichen Inhalte wurden nicht einfach gelernt sondern sie wurden hinterfragt und diskutiert. Ich hatte das Glück, dass sich viele meiner Kommilitonen auf diese Herangehensweise einlassen konnten. So entstand ein sehr fruchtbarer Meinungs- und Erfahrungsaustausch.

Welche Schwerpunkte hatten Sie sich gesetzt?

Während des Studiums wählte ich die Möglichkeit, mich intensiver mit der frühen Kindheit auseinandersetzen. Insbesondere im 5. und 6. Semester habe ich mich mit Lernumgebungen befasst. In einer kleineren Projektgruppe entwarfen wir auf Grundlage des Konzepts der ästhetischen Forschung einen Holzraum als experimentelle Lernumgebung. Wir luden eine Kindergruppe ein und beobachteten, welche Handlungs- und Erfahrungsmöglichkeiten unser konzeptioneller Entwurf den Kindern bot. Diese Projektarbeit schuf einen spannenden Transfair zwischen Theorie, Forschung, Konzeptionsentwicklung und Praxis.

Wie beschreiben Sie Ihr Berufsprofil als Kindheitspädagoge?

Als Kindheitspädagoge ist es meine Aufgabe, die individuellen Bedingungen, unter denen Kinder aufwachsen, zu identifizieren und zu berücksichtigen. Dazu gehört die Bereitschaft eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern einzugehen. Ich halte es für bedeutsam, dass ich mich immer wieder selbst reflektiere und mit Offenheit und Neugierde den Kindern und Familien begegen.

Wo bin ich jetzt tätig und wie kam es dazu?

Derzeit studiere ich einen Masterstudiengang an der Universität zu Köln und bin parallel in einer katholischen Kindertagesstätte in Pulheim tätig. Darüber hinaus arbeite ich in Fortbildungskursen der Deutsche Montessori Vereinigung mit.

Welche Rolle spielte Ihr Studium für Ihre jetzige Tätigkeit?

Als Kindheitspädagoge rege ich das Team in meiner Kindertagesstätte zu mehr kollegialem Austausch und Reflexionen an. Mir ist nach dem Studium sehr deutlich geworden, dass die pädagogisch Tätigen in Kindertagesstätten ihre Planungs- und Handlungsschritte ständig hinterfragen sollten. Wenn wir die Qualität in Kindertageseinrichtungen verbessern wollen, muss sich ein Arbeitsklima entwickeln, in dem es selbstverständlich ist, dass pädagogische Absichten und Handlungsschritte auf ihren Gehalt hin überprüft werden. Dafür braucht es eine wissenschaftlich forschende Haltung.

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