FoHa IV_schmal (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)

Forschungshalle IV - Thermochemisches Technikum

In FoHa IV finden Versuche zur stofflichen und energetischen Verwertung von Rest- und Abfallstoffen durch Hochtemperaturverfahren bzw. Hochtemperaturprozessketten statt.

Mittels der Pilotanlagen - Vergasung und Pyrolyse - werden neben Wärme und Strom auch Karbonisate und Synthesegas/Syntheseöl erzeugt. Diese Stoffe können als Sekundärrohstoffe, z.B. für die Herstellung von chemischen und petrochemischen Produkten, Wasserstoff für die Mobilitä, etc., verwendet werden. 

Pyrolyseanlage

Bei der Pyrolyse kommen sehr hohe Temperaturen zum Einsatz (600 - 700°C). Das Verfahren eignet sich hervorragend für die Separation von Stoffen, da hierbei die organischen Stoffe vom Inputmaterial weggebrannt werden (z.B. Trennung von Überseekabeln).

Es hat sich gezeigt, dass die Pyrolyse sich sehr gut für die Separation von Gummi-Verbundteilen eignet. Der Koks, der als Endprodukt entsteht, kann gut zum Einfärben von Kunststoffen oder für die Produktion neuer Reifen genutzt werden. Das Produkt kann somit im Kreislauf geführt werden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass - je nach Betrieb der Anlage - das Pyrolysegas neben CO2 auch Wasserstoff (H2) enthält, der ebenfalls abtrennbar ist.

Vergasungsanlage

Bei dem Vergasungsprozess wird nur so viel Sauerstoff hinzugefügt, dass das Material schwelt, d.h. es verkohl langsam, und keine offene Flamme entsteht.

Der Vorteil ist, dass hierbei hoch kalorisches, sehr energiereiches Gas entsteht, das energetisch sehr gut nutzbar ist. Außerdem kann die als Reststoff entstehende Kohle zumindest teilweise aktiviert und als Aktivkohle weiterverwendet werden.

Wasserstoffversuche

In der FoHa IV steht außerdem ein Reaktor, in dem Wasserstoff von CO2 getrennt werden kann. Ziel ist hierbei die H2-Abscheidung aus einem Synthesegasstrom über eine Reineisenmembran. Allerdings erfordert diese Anwendungen einen sehr hohen Reinheitsgrad von bis zu 9.0.


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