Niclas Barthel - Tennessee Tech University

Football Nashville (Bild: Niclas Barthel)

Cookeville, Tennessee, USA - 2017


Auf Grund meiner Reiseleidenschaft habe ich schon früh im Studium den Gedanken an ein Auslandssemester gehabt. So wurden bereits in den ersten Bachelorsemestern Ideen und Anregungen für mögliche Ziele gesammelt. Als wichtige Voraussetzung für das Zielland setzte ich Englisch als Landessprache. Nach einer Informationsbeschaffung im International Office und dem daraufhin ausführlichen Gespräch mit Herrn Prof. Bartz, entschied ich mich für die USA. Die Wahl der Hochschule fiel auf die Tennessee Technological University in Cookeville, wobei der finanzielle Aspekt die größte Rolle spielte.

Die erforderlichen Maßnahmen zur Einschreibung waren dank der großen Mithilfe von Herrn Prof. Bartz schnell erledigt. Auch die weiteren organisatorischen Schritte wie Impfungen, Visum und Unterkunft vor Ort nahmen zwar etwas Zeit in Anspruch, stellten aber ansonsten keine Probleme dar. Die Anerkennung von Prüfungsleistungen im Ausland stellte schon eher eine Komplikation dar. Durch die allgemeine Ausrichtung der Elektrotechnik an der Tennessee Tech, konnte ich wenige Module belegen die mit meiner Fachausrichtung an der TH-Köln übereinstimmten. Nach langem hin und her belegte ich drei Fachmodule deren Credits in Deutschland anerkannt wurden.

Die Anzahl der Module sollte sich im Verlauf des Studiums jedoch als absolut ausreichend herausstellen denn der Arbeitsaufwand für diese drei Module war besonders zu Beginn des Semesters sehr hoch. Hinzu kam die Eingewöhnung an die Fremdsprache. Fachtexte zu lesen und zu schreiben hat deutlich länger gedauert als bei Texten in der Muttersprache. Außerdem brauchte es einige Zeit um sich an das etwas andere System der Universität zu gewöhnen. So hatte man wöchentliche Abgaben, Projekte und Tests. Allerdings wurde das Sprachverständnis mit jeder Woche besser und auch mit jedem Test konnte man Punkte für die Gesamtnote sammeln. So hatte man nach den Midterm-Klausuren ein gutes Gefühl das Fach erfolgreich zu bestehen. Ab diesem Zeitpunkt konnte man sich etwas mehr auf das Umfeld konzentrieren und auch in der Freizeit einige Aktivitäten planen. So sind beispielsweise einige internationale Studenten für ein verlängertes Wochenende nach New Orleans gefahren.

Die Universität liegt in der ländlich gelegenen Stadt Cookeville (ca. 32.000 Einwohner). Neben einem Sommerfest im Stadtzentrum, Ausflüge an einen See und einigen Kinobesuchen wurde in der Stadt und der direkten Umgebung selbst wenig unternommen. Der Hauptteil der Freizeit während der Woche wurde auf dem Campus selbst verbracht. Die sehr guten Sportanlagen haben für ein breites Sportangebot gesorgt, sodass man einen guten Ausgleich zu den Stunden im Hörsaal finden konnte. Einrichtungen wie ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad, Squash-Felder etc. konnten kostenlos genutzt werden. Für die Wochenenden wurden sich Autos gemietet um nach Nashville, in die beeindruckende Natur der Smokey Mountains oder in andere sehenswerte Städte in den umliegenden Staaten zu fahren.

Auf Grund des doch recht kurzen Aufenthaltes von nur einem Semester, entschied ich mich, auf dem Campus zu wohnen. So konnte man das Studentenleben an der Universität sehr gut einfangen. In dem Wohnheim habe ich auch sehr viele andere International Students kennengelernt, sodass der kulturelle Austausch weit über die USA hinaus ging. Das Zimmer habe ich mir mit einem amerikanischen Studenten geteilt, von dem ich viel über das amerikanische Leben erfahren habe.

Alles in Allem war die Erfahrung des Auslandssemesters ein voller Erfolg. Neben der fachlichen Weiterbildung, konnte ich auch meine Englischkenntnisse deutlich verbessern. Außerdem habe ich viel über das Leben und die Menschen in den USA erfahren. Aber auch über den Kontakt mit Leuten aus aller Welt, hat man viele neue Freundschaften geschlossen und wertvolle Eindrücke in fremde Kulturen bekommen.

Juli 2018


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