Lia Hohendorf - California State University Long Beach

CSULB Campus (Bild: Lia Hohendorf)

Long Beach, Kalifornien, USA - 2021/22


Vorbereitung und Finanzierung

Ein Auslandssemester/-jahr erfordert eine intensive Planung und man sollte, wie auch Herr Bartz empfiehlt, früh genug damit anfangen, meine Empfehlung - mindestens 6 Monate vorher.

Das Bafög-Amt fördert Auslandsaufenthalte von bis zu zwei Semestern. Zu diesem Zeitpunkt gab es folgende Zuschüsse zusätzlich zum normalen monatlichen Bafög-Betrag:
- Studienkosten einmalig (4600€)
- Krankenversicherungszuschlag monatlich (85€)
- Auslandszuschlag USA monatlich (50€)
- Reisekosten einmalig (1000€)
Auch wenn du denkst, dass dir kein Bafög zusteht, lohnt es sich immer einen Antrag zu stellen und man ist überrascht, wie viel man am Ende doch bekommt!

Das Uni-Gelände

Das Gelände der CSULB ist verglichen mit dem Campus an der TH Köln in Deutz wirklich sehr schön und groß. Falls man mal nicht von einem zum anderen Ende ca. 20min laufen möchte, kann man den Campus-eigenen Shuttle benutzen. 

Auf dem Campus sind die Studentenwohnheime Hillside, Parkside und ihre jeweilige Mensa angesiedelt. Es gibt eine sehr große Bücherei mit mehreren Stockwerken, verschiedene Essens- und Snackmöglichkeiten, einen Buchladen, ein kleines Stadion, viele Sportplätze, ein Fitnessstudio inklusive Pool und Whirpool und jede Menge Grünflächen mit Bänken.

Wohnen

Im ersten Semester habe ich im Studentenwohnheim Hillside Los Alamitos gewohnt, in einem Double Premium Zimmer. Mir war es wichtig, eine Küche und eine Klimaanlage im Zimmer zu haben, weshalb ich mich für die Premiumversion des Zimmers entschieden habe. Leider war das Gebäude, in das ich eingezogen bin, noch nicht fertiggestellt und man konnte die ersten 2-3 Monate die Küche nicht benutzen und die Klimaanlage funktionierte anfangs auch nur teilweise.
Aus diesem Grund und den hohen Kosten für ein Zimmer, das man sich übrigens mit einer anderen Person teilt, bin ich zum zweiten Semester ausgezogen.

Das Studentenwohnheim hat aber nicht nur negative Aspekte, denn der größte positive Aspekt ist das Kontakteknüpfen. Da man sich das Zimmer teilt und auf jedem Stockwerk ca. 100 Studenten wohnen, ist es sehr einfach neue Freunde zu finden. Es findet sich immer jemand zum Lernen oder Essen gehen. Das Studentenwohnheim hat eine große Küche mit verschiedenen Herden, mehrere Lernbereiche, und Aufenthaltsräume mit Sofas und Fernsehern.
Trotz des hohen Preises und des noch nicht fertiggestellten Wohnheims bin ich sehr froh, das erste Semester im Wohnheim gewohnt zu haben, da ich sehr viele nette Leute kennengelernt habe.

Zu jedem Wohnheimplatz muss man einen Meal-Plan dazu nehmen. In der Mensa gibt es eine Art Buffet für Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Das Essen ist nicht wirklich gesund, aber man kann Sonderwünsche beim Personal äußern und es gibt auch eine Salatbar und immer frisches Obst. Bei der Wahl des Meal-Plans kann ich nur empfehlen nicht zu viele Meals auszuwählen, weil man nicht alle verbrauchen wird.

Das zweite Semester habe ich über das Study-Abroad-Office ein Zimmer im Haus bei einer Professorin der CSULB gefunden. Dort hatte ich mein eigenes Zimmer und das Haus lag so in der Nähe des Strandes in Long Beach, das ich dort direkt hinlaufen konnte.

Kurswahl

Die CSULB hat eine sehr große Auswahl an Kursen. Da man als Study-Abroad Student ein sogenannter Non-Degree-Seeking Student ist, darf man sich erst in der ersten Vorlesungswoche zu den Kursen anmelden. Viele beliebte Kurse sind bis dahin schon ausgebucht. Davon sollte man sich aber nicht voreilig enttäuschen lassen, denn man kann den Professoren des jeweiligen Kurses schreiben und diese können einen trotz vollem Kurs noch anmelden. In meinem Fall hat dies zwei Mal geklappt.
Ein weiterer Hinweis, den ich jedem nur ans Herz legen kann, ist, sich die Rezensionen zu den Professoren vorher auf www.ratemyprofessors.com/school?sid=162 anzuschauen und diese ernst zu nehmen, dadurch erspart man sich sehr viele Kopfschmerzen.

Uni-Sport und Clubs

In den ersten zwei Wochen zu Beginn jedes Semesters, der sogenannten Week of Welcome (WOW), stellen sich die verschiedenen Sororites, Fraternities, Sport-Clubs und akademischen Clubs mit Ständen auf dem Campus vor.
Manche Clubs sind kostenlos, andere wiederum erfordern einen hohen Semesterbeitrag. Ich wäre gerne einer Sorority beigetreten, aber die Gebühr lag bei ca. $2000 pro Semester, die man bezahlen muss; für Fraternities lag es bei ca. $500-1000 pro Semester. 

Kalifornien

Bevor ich zum Fazit komme, noch ein paar Worte zum Bundesstaat Kalifornien: Kalifornien ist meiner Meinung nach nicht ohne Grund so beliebt und hat einiges zu bieten. Das Wetter war bis auf einige sehr wenige Tage das ganze Jahr über blendend. Die Strände in den Nachbarorten/Stadtteilen Huntington, Manhattan und Newport Beach sind wirklich traumhaft schön. Dadurch dass Kalifornien so beliebt ist, sind die Mieten und Preise entsprechend teurer als in anderen Bundesstaaten in den USA, was man bei der Planung definitiv auch beachten sollte.

Fazit

Ein Auslandsaufenthalt, egal ob ein oder zwei Semester, ist auf jeden Fall jeden Cent wert. Ich bin so froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Anfangs war ich abgeschreckt von den hohen Kosten, aber mit genug Planung und Bewerbungen für Bafög + Stipendium kann man sich zumindest ein Auslandssemester in jedem Fall leisten. Ich kann nur jedem empfehlen, eine solche Erfahrung zu machen! :-)


Oktober 2022


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