Benedikt Heinen - Universidade Federal do Ceará

Uni-Hauptgebäude (Bild: Benedikt Heinen)

Fortaleza, Brasilien - 2015


Mein Auslandssemester in Fortaleza, Brasilien

- Ein Erfahrungsbericht von Benedikt Heinen -

Ende Juli 2015 startete mein Flug nach Fortaleza und damit mein Auslandssemester in Brasilien.
Aufmerksam geworden bin ich durch einen Vortrag von Prof. Stadler über die Partnerschaft unserer Hochschule mit der Universität in Fortaleza und dem vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) angebotenen Stipendium für das UNIBRAL Projekt. Zur Vorbereitung hatte ich an einem Sprachkurs für brasilianisches Portugiesisch teilgenommen. Im Vorfeld meiner Reise stand ich bereits in Kontakt mit meinen beiden Paten, zwei Studenten meiner Partnerhochschule, der UFC (Universidade Federal do Ceará). Diese empfingen mich am Flughafen und brachten mich am nächsten Tag zu Dona Aurelia, bei der ich mit anderen Deutschen meiner Hochschule die gesamte Zeit zur Miete wohnte.

Die UFC - unsere Universität:

Die ersten Tage in der Uni waren selbstverständlich eine völlig neue und ungewohnte Atmosphäre. Der Campus, der viel weitläufiger ist, als ich das von unserer TH gewöhnt bin oder auch die für mich noch neue Sprache.
An unserer Partneruni werden sehr viele Module angeboten, die es bei uns auch im Studienverlaufsplan gibt, sodass es keine Probleme beim Aussuchen und Anrechnen der Fächer gibt.

Im September nahm ich mit meinen Kommilitonen aus Deutschland an einer einwöchigen Exkursion in das Bundesland Bahia teil. Begleitet wurden wir von Professor Fernando. An verschiedenen Tagen besuchten wir in der kleinen Stadt Paulo Alfonso die dortigen Wasserkraftwerke; es sind die größten Brasiliens.

Von unserer Uni wurde zudem ein Sprachkurs angeboten, um die Portugiesischkenntnisse zu verbessern. Der Kurs fand zweimal die Woche am Campus in Benfica statt. Das Vokabular
erweiterte sich durch den ständigen Gebrauch der Fremdsprache. Wie sich die Sprachkenntnisse darüber hinaus verbessern hängt natürlich vom eigenen Lernen, vom Kontakt mit Einheimischen oder auch von einer Tandempartnerschaft ab. Letzeres habe ich ebenfalls in Anspruch genommen und dadurch viel Portugiesisch lernen können.

Die Kultur:

Vieles unterscheidet sich von der deutschen Lebensform. Erst im Ausland ist mir dies bewusstgeworden und über Verschiedenes, was sonst so selbstverständlich ist, habe ich begonnen nachzudenken.
Auffallend waren auch das Klima und die ungewohnten Zeiten des Sonnenauf und -untergangs. Dementsprechend sind die Wohnverhältnisse dem angepasst, alles offen.
Die brasilianische Küche hat einiges zu bieten, besonders geschätzt habe ich beispielsweise das Fleisch oder die vielen frischen Früchte und Säfte.

Da ich auch in Deutschland musikalisch sehr aktiv bin, hat mich natürlich die lateinamerikanische Musik gereizt. Während in Fortaleza der Forro sehr beliebt ist, spielt der Samba eine untergeordnetere Rolle. Diesen konnte ich dafür in Rio de Janeiro umso mehr genießen.

Brasilien ist nach meiner Einschätzung auch kein so geordnetes und diszipliniertes Land wie Deutschland. So sehe ich Nachholbedarf in Sachen Umwelt- und Naturschutz, jedoch hat Brasilien wunderschöne Strände und beeindruckende Natur zu bieten.

Abschließen möchte ich meinen Erfahrungsbericht mit einem Zitat von einem brasilianischen Bestsellerautor, Paulo Coelho, welches mir in Brasilien begegnet ist: "Wenn du mutig genug bist 'Lebewohl' zu sagen, wird das Leben dich mit einem neuen 'Hallo' begrüßen."

April 2016


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