University Of Pittsburgh, Pennsylvania, USA

"...ich bin erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht. Ein Zwischenbericht" [Böhm, Lennart]

Wintersemester 2017/18

Nach den ersten unglaublich spannenden Tagen, in denen ich die Gelegenheit hatte, die USA entlang der Ost-Küste zu erkunden und Eindrücke zu sammeln, die ich nicht mehr missen möchte, begann auch das Leben in Pittsburgh sehr aufregend. Ich muss sagen die Stadt Pittsburgh ist völlig anders als ich sie erwartet habe! So hatte ich mir zwar einige Bilder angeguckt, jedoch sieht man größtenteils den Stadtteil „Downtown“, in dem die Hochhäuser der Stadt dem Himmel entgegen ragen. Der Rest Pittsburghs ist relativ verschlafen, verglichen mit den Großstädten, wie z.B. New York, die ich vorher besucht habe! Die Stadt liegt zwischen den umliegenden „Gebirgen“ und besteht vorwiegend aus kleineren Gebäuden und Häusern, die sich in die grüne hügelige Landschaft einschmiegen.

42-stöckiges Hauptgebäude der University of Pittsburgh
Hauptgebäude der University of Pittsburgh (Bild: Böhm / TH Köln)

Aber mehr zur Uni selbst! Die Universität ist unglaublich groß. Alle unterschiedlichen Fakultäten sind an einem Ort in der Stadt, um „Cathi“ herum, wie die Studenten hier liebevoll die „Cathedral of Learning“ nennen, angesiedelt. Während der Pausen wimmelt es hier von schier unfassbaren Massen an Studenten, auf dem Weg zu ihren nächsten Kursen, um Freunde zu treffen oder einfach nur den Magen ruhig zu stimmen. Hinzu kommt die beeindruckende Offenheit der Menschen, die ich hier in den USA erfahren habe. So ist es überhaupt kein Problem, mit neuen Leuten in Kontakt zu kommen, sofern man sich dieser Offenheit nicht verschließt. Besonders habe ich dies während der Einführungswoche erlebt, in der ich auf den verschiedensten Veranstaltungen sehr viele Menschen kennengelernt habe. Zu meiner Freude, konnte ich zu vielen Leuten Kontakte knüpfen und das macht das Studium hier eben aus.

Zeit mit Freunden zu genießen fällt hier nicht leicht, da das Studium hier deutlich anders als in Deutschland ist. Es ist viel strenger strukturiert und stressiger für die Studenten. Neben den Vorbereitungen für die anstehenden Klausuren sind wöchentlich zahlreiche Hausaufgaben, Laborberichte und Tests abzuliefern. Erstaunt war ich über den Einsatz vieler Studenten hier, die während der sogenannten "Hell-Weeks", das sind die Wochen, in denen die ersten Mid-term-Klausuren anstehen, sogar in der Bücherei schlafen, um keine Zeit zum Lernen zu verlieren. Unterstützend wird kostenlos Kaffee verteilt.

Da kann man schon ein wenig die Freiheit im deutschen Studium vermissen.

Ebenfalls merke ich, wie mein Englisch, ohne es bewusst mitzubekommen, immer besser und mehr zur Gewohnheit wird. Saß ich in der ersten Woche noch in den Vorlesungen mit einer heiß laufenden Übersetzer-App, so brauche ich diese mittlerweile nur noch relativ wenig, bzw. erfrage mir die meisten Worte einfach auf Englisch – Umschreibungen tun es auch.

Lennart Böhm steht vor dem Logo der University of Pittsburgh
Lennart Böhm vor dem Logo der University of Pittsburgh (Bild: Böhm / TH Köln)

Trotz der enormen Zeit, die ich für meine 4 Kurse investieren muss, finde ich diese enorm interessant. Ich freue mich darüber, so viel Neues über den Baustoff Beton lernen zu können und die Chance zu haben, mein erlerntes Wissen, auch das als Stahlbetonbauer, nutzen zu können, da mein Projekt für meinen „Portland Cement Concrete“-Kurs wohl das Bauen des Betonkanus der Universität von Pittsburgh sein wird.

Aus Deutschland vermisse ich die kleinen liebgewonnenen Gewohnheiten, wie mit Freunden abends mal ein Kölsch trinken zu gehen und das gute deutsche Graubrot.

Meine Familie hat mich neulich gefragt, ob es schon Weihnachtssachen wie Lebkuchen zu kaufen gibt. Die findet man hier jedoch noch nicht, bisher ist alles auf Halloween ausgerichtet. Auch auf dieses Ereignis bin ich gespannt.


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