Jan-Niklas Butz - California State University Long Beach

CSULB west entrance (Bild: Jan-Niklas Butz)

Long Beach, Kalifornien, USA - 2023


Das Auslandssemester an der California State University Long Beach war zweifellos eine der besten Entscheidungen in meinem Studium. Vom Studieren auf einem typischen College-Campus bis hin zum amerikanischen Studentenleben habe ich sehr viele schöne Erfahrungen gemacht und konnte sehr viele nette Leute kennenlernen, mit denen ich auch nach wie vor noch Kontakt habe.

Aber von vorn, meine Vorbereitung ging los mit dem Beratungsgespräch mit Herrn Prof. Bartz. Hier habe ich wichtige Informationen über den Campus, die Wohnungssituation sowie auch die Bewerbung an der Universität bekommen. Das Auslandssemester habe ich an der California State University Long Beach (CSULB) im Fall Semester 2023 absolviert. Das Fall Semester startete Mitte August und endete nach den Finals (Abschlussprüfungen) ca. Mitte Dezember.
Das Gespräch mit Herrn Prof. Bartz hat Anfang Januar 2023 stattgefunden. Es ist auch sehr zu empfehlen, im Januar mit der Vorbereitung anzufangen, wenn man das Fall Semester an der CSULB verbringen möchte, da das Erstellen von allen Bewerbungsunterlagen sowie gegebenenfalls auch die Beantragung des Visums und eines Reisepasses länger dauert, als man zu Beginn annimmt.

Bereits nach kurzer Zeit bekam ich den sogenannten Acceptance Letter von der CSULB.
Als nächstes stand die Auswahl der Wohnung an. Da ich das amerikanische College-Leben kennenlernen wollte, habe ich mich dazu entschieden, auf dem Campus zu wohnen. Zudem konnte ich so alle Kurse zu Fuß erreichen, was mir ebenfalls wichtig war. Wichtig zu wissen ist, dass man nicht automatisch einen Wohnungsplatz auf dem Campus bekommt, wenn man von der Uni akzeptiert ist. Daher hat es auf jeden Fall Sinn, sich für den Fall der Fälle auf der Homepage der CSULB auch über das off-campus-housing schlau zu machen. Viele Leute haben aber auch einfach ein Airbnb genommen. Dies ist auch erfahrungsgemäß etwas günstiger, als auf dem Campus zu wohnen. Glücklicherweise habe ich jedoch einen Platz für das on-campus-housing bekommen. Ich habe mein Dorm mit einem Franzosen geteilt, mit dem ich mich über das universitätseigene Housing-Portal angefreundet hatte. Auch die Auswahl des Dorms selbst geschah über das Housing-Portal.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Orte von Dorms: Parkside, Hillside und Beachside. Wichtig zu wissen ist, dass die Beachside-Dorms zwar auch der Universität gehören und die Bewerbung auch über das Housing Portal läuft, die Dorms aber nicht auf dem Campus sind (und auch nicht am Strand, wie der Name es vermuten lässt). Es gibt allerdings ein Shuttle, mit dem man kostenlos zum Campus fahren kann. Die Parkside und Hillside-Dorms sind beide auf dem Campus.
Ich selbst habe in den Parkside Dorms gewohnt, genauer gesagt in der Parkside North Hall. Dies ist ein neues Gebäude und in der Miete etwas teurer, jedoch hat es eine Klimaanlage, für welche ich sehr dankbar war. Außerdem gibt es eine Küche auf jeder Etage, was sie von den anderen Häusern unterscheidet. Während meiner Zeit dort habe ich mich gut mit meinem Mitbewohner verstanden und wir hatten viel Spaß. Grundsätzlich habe ich in den Dorms auch andere liebe Leute kennengelernt, sodass es nie langweilig wurde.

Wichtig für die Vorbereitung zu wissen ist, dass man eine Auslandskrankenversicherung von der Uni kaufen muss, man kann sich also das Kaufen einer Versicherung hier sparen. Diese kostete ca. 680$ und war damit schon teuer, leider kommt man da aber nicht drum herum. Mir wurde zudem empfohlen, eine Haftpflichtversicherung zu kaufen, da Amerikaner schnell mal klagen, sollte man jemanden aus Versehen mit Kaffee o.ä. bekleckern.

Während der Reise habe ich Auslandsbafög bekommen. Diese deckte einen großen Teil der tuition fee (Semestergebühren) ab. Daneben habe ich auch eine monatliche Förderung bekommen. Diese half beim Bezahlen der Miete, jedoch mit Bafög allein konnte ich die Miete nicht bezahlen. Alles in allem bezahlt man während des Auslandssemesters schon Geld aus eigener Tasche, insbesondere wenn man auch mal für das Wochenende in eine andere Stadt möchte. Davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen, ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut.

Soweit erstmal zur Planung. Mein Auslandsaufenthalt ging los, als ich Mitte August am Flughafen in Los Angeles gelandet bin. Von dort aus ging es mit dem Uber weiter zum ca. 45 Minuten entfernten Campus. Im Parkside Verwaltungsgebäude wurde ich dann eingecheckt und mir mein Zimmer gezeigt. Dort musste ich dann feststellen, dass kein Bettzeug vorhanden war, weshalb ich mir in der ersten Nacht mein Bettzeug aus meinen Klamotten zusammenstellen musste. Bettzeug muss man sich also selbst kaufen.

Das Semester beginnt mit einer Einführungswoche, in der viele Veranstaltungen für das Semester selbst, aber auch zum Kennenlernen neuer Freunde stattfinden. Eine Woche später ging das Semester auch schon los. Da ich zu Semesterstart noch in keinem meiner Wunschkurse eingeschrieben war, habe ich am Anfang alle Professoren per Mail gefragt, ob ich an deren Kurs teilnehmen kann. Die Antwort kam immer sehr schnell und war auch immer positiv.

In der Dining Hall kann man morgens mittags und abends essen. Ich hatte den 10-Meal-Plan. Damit konnte ich pro Woche 10-mal in der Dining Hall essen. Dies ist meiner Meinung nach auch vollkommen ausreichend, da man abends oder am Wochenende ja auch mal auf Reisen oder woanders ist und man sowieso garnicht alle Mahlzeiten mitnehmen kann. Sollte man jedoch mehr benötigen, kann man auch einfach vor Ort für die entsprechende Mahlzeit bezahlen. In der Dining Hall selbst hat man dann All-You-Can-Eat.
Zum Bezahlen in den USA kann ich die App "Revolut" empfehlen. Man bekommt eine virtuelle Kreditkarte und hat die Möglichkeit, zwischen den Währungen hin und her zu wechseln.

Das Semester endete mit den Finals (Abschlussprüfungen). Diese waren bei mir alle in einer Woche im Dezember angesetzt. Grundsätzlich empfand ich das Niveau und die Prüfungen etwas einfacher als hier in Deutschland.

Alles in allem kann ich nur jedem dazu raten, ein Auslandssemester hier zu absolvieren. Neben Fachwissen habe ich auch sehr viel gesehen und erlebt und durfte in das amerikanische Studentenleben eintauchen. Darüber hinaus durfte ich sehr viele sympathische Leute von überall auf der Welt kennenlernen, nicht nur aus Amerika. Ich habe nach wie vor noch Kontakt zu ihnen und werde sie auch in Zukunft besuchen.

Ich hoffe dieser Erfahrungsbericht hilft bei der Entscheidung für ein Auslandssemester und allen Vorbereitungen. Bei Fragen stehe ich gerne unter meiner Mail-Adresse jan-niklas.butz@smail.th-koeln.de zur Verfügung.
Liebe Grüße
Jan-Niklas


Januar 2024


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