Chris Maier - Tennessee Technological University

Blick auf das Mensagebäude der Tennessee Tech University (Bild: Chris Maier)

Cookeville, Tennessee, USA - 2011

Als ich mich für ein Master-Studium entschieden habe, wollte ich unbedingt ein anerkanntes Auslandssemester absolvieren, da ich während des Bachelor-Studiums schon ein Praxissemester absolvierte. Diese Möglichkeit besteht im Studiengang Technische Informatik, wobei hier zwischen Praxis- und Auslandssemester gewählt werden kann.

Die Fachhochschule Köln hat viele Kontakte zu verschiedenen Universitäten in der ganzen Welt, wobei ich mich für die Tennessee Technological University in Cookeville Tennessee entschieden habe, da diese Universität eine sehr gute ingenieurwissenschaftliche Fakultät besitzt.

Nach aufwändigen Vorbereitungen (Impfungen, Visum, Krankenversicherung, Bewerbung um Stipendien, Wohnung untervermieten), bei denen die TTU und die FH Köln gute Ansprechpartner waren, und kurzen Sommerferien ging es am 22. August von Düsseldorf nach Atlanta und dann weiter nach Nashville. In Nashville wurden die Austauschstudenten abgeholt und zur Universität gebracht.

Die Unterbringung in sehr kleinen Zimmern (15m² für zwei Personen) und die gemeinschaftlich genutzten sanitären Anlagen auf dem Flur waren gewöhnungsbedürftig. Dafür kann man in den Wohnheimen sehr schnell Kontakte zu anderen Studenten knüpfen und hat kurze Wege zu den Vorlesungen und anderen Veranstaltungen.
Jedoch gibt es in den Wohnheimen keine Kochmöglichkeiten, wodurch man gezwungen ist die teure und geschmacklich nicht so überragende Mensa zu nutzen. Dennoch würde ich empfehlen im Wohnheim zu wohnen und nicht außerhalb eine Wohnung zu suchen, da ich schnell, viele Leute kennen lernte und sehr viel Spaß hatte.

Cookeville ist mit 30.000 Einwohnern eine kleine Universitätsstadt, die von den 12.000 Studenten der TTU zum Leben erweckt wird. Großraumdiscos und elektronische Musik sucht man hier vergeblich, dagegen gibt es viele kleine Kneipen in denen meist Country-Musik läuft. Trotzdem ist in Cookeville einiges geboten wie z.B. Kino, Bowling-Center, Restaurants und in der näheren Umgebung gibt es schöne Möglichkeiten durch die Wälder zu wandern oder an Wasserfällen zu baden.

Zur Fortbewegung existieren zwei Buslinien die für Studenten kostenlos sind, da die Entfernungen ohne Auto nur schwer zurück zu legen sind, zudem sind Taxis in Cookeville eine günstige Alternative.

Das Studiensystem in den USA unterscheidet sich deutlich von dem in Deutschland etablierten, wobei in Deutschland eher auf die Selbstständigkeit der Studenten gesetzt wird, ist das Studium in den USA eher verschult. Dabei werden die Studenten mit benoteten Hausaufgaben auf die Examen vorbereitet, hierbei sind die Examen übers Semester verteilt und verhindern somit eine große Lernphase am Ende des Semesters.

Zum Bearbeiten der Hausaufgaben nutzte ich gerne die Bibliothek, die im ersten Stockwerk eher an ein Computerlabor erinnert, in dem auch Gespräche toleriert sind.

Den Vorlesungen konnte ich auch in Englisch gut folgen und verbesserte meine Sprachkenntnisse in Unterhaltungen mit Kommilitonen und Freunden. Von dem angebotenen Sprachkurs für ausländische Studenten kann ich nur abraten, da grundsätzlich rudimentäre Vokabeln und Redewendungen auf dem Lehrplan stehen, die für alle deutschen Studenten keine Herausforderung darstellten.

Das Freizeitangebot an der TTU ist einfach großartig, entweder man besucht das kostenfreie Fitnesscenter, Schauspiele, Konzerte oder die Sportereignisse der Universität (Football, Basketball, Volleyball etc.). In den Ferien mieteten wir ein Auto und fuhren nach Miami Beach und nach South Dakota. Dabei ist zu beachten dass der deutsche Führerschein nicht in allen Bundesstaaten anerkannt wird und dass man zum Mieten eines Autos mindestens 25 Jahre alt sein muss.

Fazit

Alles in allem war es eine wunderschöne Zeit, die viele gute Eindrücke hinterlassen hat und in der ich sehr nette Menschen treffen durfte. Ich kann nur jedem Studenten empfehlen solch ein Auslandssemester zu absolvieren, denn jedweder Aufwand hat sich gelohnt.

Februar 2015


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