Peter J. Schäfer - San Francisco State University

Grünanlage der San Francisco State University (Bild: Peter J. Schäfer)

San Francisco, Kalifornien, USA - 2010


Persönlich war es für mich sehr wichtig, meine Englischkenntnisse im alltäglichen sowie akademischen Umfeld zu üben und zu verbessern. Dass es mich dafür in die USA zog, war dabei durch die Neugier auf das mir noch unbekannte Land begründet. Aus der Liste von Partnerhochschulen meiner Fakultät stachen die SFSU und San Francisco einfach heraus. Jeder, der diese Stadt erlebt hat, schwärmt von ihr. Und ich muss all jenen recht geben: San Francisco ist tatsächlich wunderschön, und das nicht nur wegen der Menschen, sondern auch wegen der einzigartigen Lage und Buntheit der Stadt. Dabei ist hier genau so vieles typisch wie untypisch amerikanisch.

Das amerikanische Studiensystem bzw. dessen Handhabung selbst zu erleben war sehr interessant und aufschlussreich. Das viel mehr verschulte System stützt sich stark auf die Aufnahme der Studierenden in eine fast familienartige Gemeinschaft.
Fachlich gesehen wollte ich das Semester nutzen, um die Inhalte aus meinem Bachelorstudium Medientechnik an der FH Köln und dem darauf folgenden Masterstudium zu kombinieren. Deshalb wählte ich aus der Liste von Kursen, die am "Computer Science Department" der SFSU angeboten wurden, eine Mischung von klassischen Themen der Informatik und Themen, die medientechniknahe Gebiete mit der Informatik vereinen. Am Ende hatte ich mich für die vier Kurse "Software Engineering", "Computer Performance Evaluation", "Multiplayer Game Design and Development" und einem betreuten Einzelstudium/-projekt zur Programmierung von Audio-/Musikanwendungen entschieden.

Als das Semester dann begonnen hatte zeigte sich, dass in den gewählten Fächern ein sehr hoher praktischer Anteil in Form von Einzel- oder Gruppenprojekten gefordert wird. Gegen Mitte des Semesters wurde deutlich, dass auch bedingt durch den hohen Aufwand dieser Projekte, die Belegung von vier Fächern, was einem Fach mehr entspricht als von einem Masterstudenten an der SFSU erwartet wird, zu viel ist. Als Konsequenz und nach Abstimmung mit beiden Hochschulen musste ich mich dafür entscheiden, das Fach "Computer Performance Evaluation" nur noch als Hörer und nicht mehr als an Prüfungen teilnehmender Student zu besuchen.

Die Projekte waren sehr vielfältig, interessant und intensiv. In "Software Engineering" hatte ich die Möglichkeit für das gesamte Semester in einem globalen Team bestehend aus Studenten der SFSU, der Florida Atlantic University und der Fachhochschule Fulda, eine Webanwendung zum Vertrieb von Büchern zu entwickeln. Dabei kamen zu den üblichen Herausforderungen der Gruppenarbeit noch die insgesamt drei Zeitzonen, die sprachlichen Barrieren und die Unfähigkeit sich von Angesicht zu Angesicht zu treffen, erschwerend hinzu.

In "Multiplayer Game Design and Development" gab es insgesamt drei Projekte, die jeweils als Ziel die Entwicklung eines Spiels mit verschiedenen Prioritäten wie 2D Grafik, hardwarebeschleunigte 3D Grafik und Online-Multiplayerfähigkeit hatten.
In meinem Einzelstudium zur Audio-Programmierung habe ich mich neben einigen Übungen zur Programmierung von Effekten wie Echos, der Audiosynthese mittels MP4 Structured Audio gewidmet. Abgeschlossen habe ich dieses Fach mit der Entwicklung und Implementierung eines Software-Tools zum experimentellen Arbeiten mit Halleffekten.

Alle diese Projekte konnte ich nutzen, um mich auf die für mich wichtigen fachlichen Themen wie anwendungsgerechtes Design, Anwendungssicherheit, Netzwerkkommunikation und Protokolle zu konzentrieren. Aber auch die nicht-fachlichen Aspekte, wie die Kommunikation in einer Gruppe, speziell auch in einer internationalen Gruppe, und die Kenntnisse aus zuvor besuchten Kursen zur Konfliktbewältigung und Mediation konnte ich gewinnbringend einsetzen.

Mein Fazit

Ich bin sehr froh, dieses Auslandssemester und damit diese sehr prägende Erfahrung gemacht zu haben und kann nur jedem empfehlen, dies auch zu tun.
Abschließend möchte mich für die organisatorische Unterstützung bei Prof. Dr. Rainer Bartz sowie für die finanzielle Unterstützung durch die FKTG herzlichst bedanken.

Februar 2015


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