Das Römergrab von Köln-Weiden auf dem Weg in die virtuelle Welt

Auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Projektart Forschungskooperation
Leitung Prof. Dr. Knud Sauermann
Fakultät Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik
Institut Institut für Baubetrieb und Vermessung
Projektpartner Archäologisches Institut der Universität zu Köln
Laufzeit 2017 / 2018

Die Grabkammer von Köln-Weiden befindet sich ca. 9 km westlich der Kölner Innenstadt direkt an der antiken Fernstraße (via belgica), die von der Colonia Claudia Ara Agrippinensium in Richtung Kanalküste führte. Sie dürfte zu einem der reichen Gutshöfe aus dem direkten Umfeld der Koloniestadt gehört haben, dieser Gutshof ist allerdings bis heute noch nicht endgültig nachgewiesen.

Video über die Grabkammer und das Projekt

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1843 wurde die Grabkammer bei Erdarbeiten entdeckt und bereits 1844-1848 beispielhaft durch den preußischen Staat als Denkmal in einem Schutzbau mit Wärterhaus konserviert sowie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die vom 2. bis 4. Jh. genutzte und mit einem Tonnengewölbe versehene Grabkammer (hypogäum) gehört zu den am besten erhaltenen Anlagen ihrer Art nördlich der Alpen. Zur Ausstattung der mit drei großen Nischen und insgesamt 29 kleineren Nischen versehenen Kammer zählen unter anderem zwei steinerne Korbstühle, drei Klinen mit Marmor-Inkrustationen, ein reliefierter Sarkophag aus Carrara-Marmor und insgesamt drei Büsten (zwei weiblich, einer männlich), die wohl die Gutsbesitzerfamilie darstellen.

Seit 2017 kümmert sich der Förderverein Römergrab Weiden e.V. um die Zugänglichkeit und die Vermittlung des Ensembles.

Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts arbeiten derzeit die kooperierenden Institute der Universität zu Köln (Archäologisches Institut und Regionales Rechenzentrum) und der Technischen Hochschule Köln (Institut für Baubetrieb und Vermessung und Institut für Informatik) an einer Visualisierung der Anlage. Ziel der Arbeiten ist es, die römische Grabkammer mittels VR Brille virtuell begehbar zu machen. Der aus dreidimensionalen Laserscanaufnahmen generierte Rundgang bildet ein Zwischenergebnis der Arbeitsgruppe. Diese virtuelle Führung bietet erstmals die Gelegenheit, die beeindruckenden Räumlichkeiten zu erleben, ohne sie betreten zu müssen. Die Standorte des Laserscanners dienen dabei als Blickpunkte. Angereichert sind die Daten mit Informationen über archäologische Sachverhalte sowie weitere Arbeiten der Projektgruppe.

Die Umwandlung der Punktwolke in ein 3D-Modell zur Visualisierung der Grabkammer in verschiedenen Nutzungsphasen wird durch den Lehrstuhl der Archäoinformatik am Archäologischen Institut durchgeführt. Das Modell dient dann auch als Grundlage für die Weiterverarbeitung des Rechenzentrums zur immersiven Erfahrung in der virtuellen Realität.


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