Standard 4: Wissenschaftliches Denken und Arbeiten

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Was ist das?

Wer an einer Hochschule zu studieren beginnt, wird Teil des großen Projektes der Wissenschaft. Die Wissenschaft hat zwei wichtige Anliegen: (1) Sie will Erkenntnisse schaffen, mit denen wir unsere Welt verstehen können. Hierzu entwickelt sie Methoden der Erkenntnisgewinnung und stellt Theorien und Modelle auf, die an der Wirklichkeit überprüft werden. (2) Sie will dazu beitragen, dass unser Leben besser wird und wir die Herausforderungen, die sich für jede Gesellschaft und für jede Epoche immer neu stellen, produktiv bewältigen können. Gerade Informatik und Ingenieurwissenschaften können neuartige Verfahren und Methoden entwickeln, die unsere Gesellschaft dringend benötigt, um für uns und künftige Generationen nachhaltige Problemlösungen zu schaffen. Studierende streben einen wissenschaftlichen Abschluss an und müssen somit wissenschaftlich denken und arbeiten. Was heißt das? Dies bedeutet, dass man eine Fragestellung so angeht, dass man die dazu vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse gründlich recherchiert, diese systematisch durcharbeitet und ernsthaft versucht, die vorliegenden Erkenntnisse zu verstehen, zu bewerten und daraus Schlüsse für die eigene Fragestellung zu ziehen. Man arbeitet mit diesen Erkenntnissen und nutzt diese, um Antworten auf die eigene Fragestellung zu finden. Wir stehen sozusagen auf den Schultern von vielen Wissenschaftlern, die vor uns an diesen Themen gearbeitet haben. Wenn Studierende Hausarbeiten, Referate oder Bachelor- und Master­arbeiten verfassen, ist es nicht nur wichtig, die Erkenntnisse anderer zur Kenntnis zu nehmen, sondern in den eigenen Arbeiten genau auszuweisen, welche Erkenntnisse man nutzt und von wem diese stammen.

Weshalb sollte man wissenschaftlich denken und arbeiten?

Ein wichtiger Grund für wissenschaftliches Denken und Arbeiten ist, dass dadurch unsere Antworten und Lösungen schlicht und einfach besser werden. Warum ist es so wichtig, auf Erkenntnisse und Vorarbeiten anderer auch mit korrekten Quellen­angaben zu verweisen? Nicht nur, weil es böse ausgehen könnte, wenn man das nicht tut. Der eigentliche Grund liegt tiefer: Es ist eine Frage des Anstands, die Leistungen anderer zu respektieren und diese nicht als eigene Leistung auszugeben.

In welchen Situationen ist wissenschaftliches Denken und Arbeiten wichtig

Immer wenn schriftliche oder mündliche Leistungen an der Hochschule zu erbringen sind. Dabei geht es nicht nur um die Ablieferung der Leistung, z.B. das Halten eines Referats, sondern auch um die gesamte Vorbereitung. Die „Reifeprüfung“ im wissenschaftlichen Denken und Arbeiten stellen die Abschlussarbeiten in einem Studiengang dar. Diese Reifeprüfung wird umso besser gelingen, je mehr diese Haltung schon vom ersten Semester an verinnerlicht wurde.

Don´ts

  • Oberflächige Sichtung und Aneignung von Stoff und Literatur
  • Nur in Internetquellen suchen und nicht auf Seriosität dieser Quellen achten
  • Arbeiten nach dem Motto „Copy and Paste“ anfertigen
  • Texte anderer übernehmen, oberflächlich verändern und als eigene Gedanken ausgeben

Do´s

  • Fachliteratur zu einem Thema systematisch recherchieren
  • Wichtige Texte im Original beschaffen und diese ernsthaft und systematisch durcharbeiten
  • Texte und Darstellungen selbst formulieren, verfassen und gestalten
  • Erkenntnisse anderer nutzen und mit korrektem Quellenverweis kennzeichnen
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