Öffnung des Wohnquartiers für das Alter
Entwicklung einer ‚interaktiven Infrastruktur‘ zur Stärkung der Lebenssituation von älteren Menschen im Sozialraum
Das Vorhaben verfolgt das zentrale Ziel, im Sozialraum des Wohnviertels und Stadtteils eine ‚interaktive Infrastruktur‘ zur Stärkung derjenigen älteren Menschen zu entwickeln, die zurückgezogen leben, nicht eigenständig in lokale Beziehungsnetzwerke involviert sind und von daher kaum für Informationen und Angebote von Trägern der Altenhilfe erreichbar sind. Mit dem interaktiven Infrastrukturmodell soll vermieden werden, dass Personen unerkannt in Notsituationen geraten, aber auch sichergestellt werden, dass sie kontinuierlich Informationen und Angebote erhalten, wie sie dauerhaft und selbst bestimmt ihre Lebenssituation erfolgreich bewältigen können.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | Öffnung des Wohnquartiers für das Alter |
Leitung | Prof. Dr. Herbert Schubert Mehr |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften Mehr |
Institut | Forschungschwerpunkt Sozial · Raum · Management Mehr |
Beteiligte | Katja Veil |
Projektpartner | Stadt Köln, Abteilung für Senioren und Behinderte im Amt für Soziales und Senioren Mehr |
Fördermittelgeber | Bundesministerium für Bildung und Forschung Mehr |
Laufzeit | 2010 bis 2013 |
Ausgangssituation
Ein zurzeit nicht genau quantifizierbarer Teil der älteren Bevölkerung lebt relativ zurückgezogen und ist nur eingeschränkt in die sozialräumliche Umgebung eingebunden. Familienbezüge bestehen kaum oder sind sehr prekär, ebenso Kontakte in die Nachbarschaft oder ins weitere Umfeld im Quartier. Auch wenn Kontakte auf vereinzelte Familienbeziehungen oder auf einen engen Ausschnitt des herkunftskulturellen Milieus konzentriert bleiben, ist eine aktive Teilhabe kaum ausgeprägt. Einerseits handelt es sich um einen freiwilligen und bewussten sozialen Rückzug; andererseits resultieren die Gründe für das zurückgezogene Leben aus körperlichen, sozialen und / oder kognitiven Einschränkungen.
Aufklärung der Situation zurückgezogen lebender Menschen
Im zentralen empirischen Baustein werden die Lebenssituation älterer Menschen in ausgewählten Wohnquartieren Kölns aufgeklärt und verschiedene Typen gesellschaftlicher Teilhabe unter der älteren Bevölkerung herausgearbeitet. In weiteren Schritten werden die Aktionsräume und Beziehungsgelegenheiten der Teilgruppe zurückgezogen lebender älterer Menschen in den Wohnquartieren näher untersucht. Parallel werden bestehende Beispiele in Deutschland und in europäischen Nachbarstaaten erhoben, die das Ziel der gesellschaftlichen Einbindung zurückgezogen lebender älterer Menschen verfolgen. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse wird das neue Infrastrukturkonzept zur Stärkung derjenigen älteren Menschen entwickelt, die zurückgezogen leben. In ersten Umsetzungsschritten wird seine Akzeptanz unter den verschiedenen Zielgruppen in den Wohnquartieren überprüft. Damit eine bundesweite Übertragung gesichert ist, werden auch die Kosten und der soziale Nutzen der neuen Infrastruktur ermittelt.
Umsetzung im Rahmen der Sozialplanung
Im Projekt „Öffnung des Wohnquartiers für das Alter“ wird eine neue kommunale Infrastruktur entwickelt, die zurückgezogen lebenden älteren Menschen in Kölner Sozialräumen mehr Teilhabechancen eröffnet. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der örtlichen Sozialplanung. Das entwickelte Modell soll anschließend auf andere Regionen übertragbar sein; dazu ist eine enge Kooperation mit einschlägigen Verbänden auf Landes- und Bundesebene vorgesehen.
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