Forschungsschwerpunkt Sozial Raum Management (Bild: IMOS)

Forschungschwerpunkt

Sozial · Raum · Management
Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

Kompetenzwerkstatt – Förderung von Kindern und Jugendlichen

Ein neues Beteiligungsmodell

Kompetenzwerkstatt Kompetenzwerkstatt (Bild: FH Köln/SRM)

Herbert Schubert
Sandra Nüß
Holger Spieckermann

Verlag Stiftung Mitarbeit, Bonn 2004
80 Seiten, 5 €

ISBN 3-928053-86-8

Inhalt

Am 8. November 2002 wurde in Köln-Ostheim die Veranstaltung "Jetzt DU! - Kompetenzwerkstatt Gernsheimer Straße" mit Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren durchgeführt. Es wurde mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam erarbeitet, was sie tun können, um ihre Fähigkeiten in der Freizeit weiterzuentwickeln.

Das Verfahren der Kompetenzwerkstatt umfasst drei zentrale Handlungsschritte: (1) Im ersten Schritt werden die Bedürfnisse und Möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen des Sozialraums methodisch gestützt ermittelt. (2) Der zweite Schritt dient der Ergebnissicherung. Es werden Vereinbarungen mit den einzelnen Kindern und Jugendlichen auf der persönlichen Ebene getroffen, wie ihre Kompetenzen individuell gefördert werden können. (3) Auf der Grundlage der Absprachen mit den Kindern und Jugendlichen werden Leistungen und Produkte mit den Akteuren, Institutionen und Einrichtungen im Sozialraum und im örtlichen Umfeld vereinbart. Sie haben zum Gegenstand, wie die individuelle Entwicklung der Kompetenzen für die konkret benennbaren Kinder und Jugendlichen umzusetzen ist und welche Ergebnisse innerhalb eines definierten Zeitraumes erwartet werden. Dabei wird auch geklärt, was aus den vorhandenen lokalen Ressourcen abgedeckt wird und wofür Mittel des Sozialraumbudgets zusätzlich bereitgestellt werden.

In 10 thematischen Kompetenzgruppen zu den Kompetenzfeldern Fußball, Basketball, Football, Musik/DJing, Breakdance, Garten-/Landschaftsbau, Bildende Kunst/Malen, Technik/Mechanik sowie Neue Medien/Computer konnten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ihre eigenen Fähigkeiten auf die Probe stellen. Damit aus Interesse eine Kompetenz und aus einer Kompetenz später eine Berufsperspektive entstehen kann, überlegten die Teilnehmer, was sie aus ihren Fähigkeiten und Neigungen machen können, und ob und wie sich daraus Perspektiven entwickeln lassen.

Die Methode der Stärken-Schwächen-Analyse dient dazu, vorhandene Kompetenzpotenziale aufzuzeigen, auf denen Qualifizierungsmaßnahmen aufbauen können. Der hier gewählte Ansatz orientiert sich nicht an traditionellen Top-Down-Modellen, sondern stellt eine Bottom-Up-Perspektive in den Mittelpunkt, bei der Kinder und Jugendliche ihre individuellen Bedürfnisse und Vorstellungen artikulieren können. Neben dem Reflektionsprozess der Kinder und Jugendlichen über ihre eigenen Entwicklungsmöglichkeiten bot die Werkstatt durch das Rahmenprogramm einen Markt der Möglichkeiten, der animierenden und aktivierenden Charakter für die Zielgruppe hatte.

Die Kompetenzwerkstatt stellt somit ein neues Beteiligungsmodell dar, mit dem die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen direkt ermittelt und in Bedarfsgrößen umgewandelt werden können. Darüber hinaus hat es den Charakter eines neuen Handlungsmodells, mit dem die Entwicklung der Kompetenzen dieser Kinder und Jugendlichen im Wohnquartier als Lern- und Erfahrungsraum von der Jugendhilfeplanung ziel- und ergebnisorientiert gesteuert werden kann.

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