Forschungsbereich: Energie aus Müll
Jeder von uns produziert täglich Müll, viele Mülldeponien sind bereits abgefüllt, müssen geschlossen werden und was dann? Was geschieht mit dem Gelände? Und ist der Müll denn wirklich wertlos? Fragen, die bislang nicht berücksichtigt wurden, für die :metabolon aber neue und innovative Lösungsansätze bietet.
Das Regionale 2010 Projekt :metabolon entstand genau aufgrund dieser drängenden, aber unbeantworteten Fragen. Viele der in den 1960er und 1970er Jahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern angelegten, großen Deponien sind heute abgefüllt und werden geschlossen. Gefragt sind neue Lösungen, die helfen mit solchen Müllbergen umzugehen, sie zu verringern und sie eventuell sogar sinnvoll zu Nutzen.
An dieser Stelle verfolgt :metabolon einen ganzheitlichen Ansatz: Unter dem Motto "Stoffumwandlung" (= Metabolismus) entstand seit 2011 auf der ehemaligen Mülldeponie Leppe im oberbergischen Lindlar ein Standort für Umwandlung und Ressourcenschonung sowie ein international anerkanntes Lehr- und Forschungszentrum.
Das Projekt :metabolon wird in Kooperation von der TH Köln und dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) durchgeführt. Die Technische Hochschule Köln ist für den Bereich Forschung verantwortlich und beschäftigt sich mit Fragestellungen zur nachhaltigen Ressourceneffizienz, Stoffumwandlung sowie der Entwicklung von standortbezogenen Umwelttechnologien und -techniken. Durch die Nutzung eines regionalen Stoffstrommanagements werden bislang ungenutzte Energiequellen erschlossen. So untersuchen die Forscher nicht nur die Bereitstellung, Aufbereitung und Umwandlung vorhandener Ressourcen, sondern sie optimieren auch die Verwertung und Weiterverarbeitung von Zwischen- und Endprodukten. Die Idee der „zirkulären Wertschöpfung“ wird auf :metabolon umgesetzt.
Dank der hervorragenden Infrastruktur – auf dem Gelände sind auch eine industrielle Biogasanlage sowie eine Sickerwasseranlage in Betrieb und stehen somit zur Verfügung – können die Wissenschaftler aktuelle Fragestellungen vom Labor, über vorhandene Mini-Plants, die Technikumsanlagen bis hin zur Umsetzung in den industriellen Anlagen untersuchen. „Wir verfügen hier über hochwertige Forschungsanlagen, wie sie in dieser Anzahl und Zusammenstellung wohl einmalig sind, “ freut sich Prof. Bongards.“Auf diese Weise erzielen wir eine sehr hohe Qualität an praxistauglichen Ergebnissen, da die theoretische Forschung direkt in der Praxis erprobt werden kann.“