Biographische Übergangssituationen Kölner Berufsschüler/innen
Übergangsverläufe- und Verbleibsuntersuchung von Abgängern Kölner Berufskollegs
Im Kontext der Kölner Bildungsberichterstattung führt die Fachhochschule Köln (seit September 2015: TH Köln) eine Studie über die Situation von Absolventen Kölner Berufskollegs im Übergang von der Schule in den Beruf durch. Ziel der Studie ist es, die Übergangsverläufe von Abgängern Kölner Berufskollegs sowie deren Probleme und Motivationen während des Berufswahlprozesses zu untersuchen, um einen Beitrag für das Management von Übergängen zu ermöglichen.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
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Forschungsprojekt | Biographische Übergangssituationen Kölner Berufsschüler/innen - Übergangsverläufe- und Verbleibsuntersuchung von Abgängern Kölner Berufskollegs |
Leitung | Prof. Dr. Herbert Schubert Mehr |
Fakultät | Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften Mehr |
Institut | Forschungschwerpunkt Sozial · Raum · Management Mehr |
Beteiligte | Christoph Heuer, Holger Spieckermann |
Fördermittelgeber | RheinEnergie Stiftung Jugend/ Beruf, Wissenschaft Mehr |
Laufzeit | 2008 bis 2009 |
Im ersten Teil des Forschungsvorhabens wurden die Übergangsverläufe von Absolventen/innen Kölner Berufskollegs mit einem Zeithorizont von bis zu sieben Jahre nach Verlassen der Schule nachgezeichnet und zu empirisch ermittelten idealtypischen Verlaufsmustern gebündelt. Mit dem statistischen Verfahren der Clusteranalyse konnten fünf idealtypische Übergangsverläufe ermittelt werden. Dabei wurde deutlich, dass gerade die Gruppen mit den eher problematisch verlaufenen Übergängen einen besonders hohen Anteil an Migranten oder Personen mit einem Migrationshintergrund aufweisen. Weiterhin sind diese Gruppen gekennzeichnet durch generell schlechtere Noten auf dem Abgangszeugnis sowie einem allgemein niedrigeren Schulabschluss im Vergleich zu den Gruppen mit eher positiv verlaufenen Übergängen im Sinne einer schnellen Eingliederung in das Erwerbsleben bzw. der Aufnahme eines Studiums. Es zeigte sich auch, dass gerade Personen aus den Gruppen mit problematisch verlaufenen Übergängen einen weit höheren Beratungsbedarf bei berufsbezogenen Problemen aufweisen als Personen, denen der Übergang relativ problemlos geglückt ist. Die Hauptansprechpartner der Absolventen aller Gruppen bleiben dabei die Eltern und Verwandte, weniger die Lehrer und – zumindest bei den Deutschen – kaum die professionellen Berater der Agentur für Arbeit. Letztere besitzt als Beratungsinstanz aber gerade für Personen mit Migrationshintergrund oder Migranten eine weit höhere Bedeutung, als für Deutsche ohne Migrationshintergrund.
Der zweite Teil der Untersuchung soll nun die Entscheidungskriterien der Absolventen/innen während des Berufswahlprozesses anhand eines qualitativen Untersuchungsdesigns tiefenscharf beleuchten. Dies ist sinnvoll, um einen direkten Einblick in die Motivation und eventuelle Probleme der Jugendlichen im Moment der Übergangssituation zu erhalten und damit die vorher gewonnenen Erkenntnisse zu verifizieren. Durch die Kombination eines quantitativen und eines qualitativen Untersuchungsdesigns werden nach dem Prinzip der methodologischen Triangulation profundere und realitätsnähere Ergebnisse erzielt.