Digital Marketing Manager*in für Schlüsseldisziplinen des digitalen Marketings

Markus Rinke machte 2017 seinen Social Media Manager, in Zeiten, als der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) im Umbruch war, digitale Angebote geschaffen wurden und Facebook rasant an Bedeutung gewann. Eine Weiterbildung mit großem Aha-Effekt, wie er rückblickend sagt. Das erworbene Wissen über die Bedeutung von Community Management für die Außenwirkung floss sofort in die tägliche Arbeit ein.

Markus Rinke Markus Rinke (Bild: Markus Rinke)

2018 bildete Markus Rinke sich weiter zum zertifizierten SEO-Manager, die Kenntnisse helfen ihm bei der Optimierung von Internetseiten und sind eine hervorragende Grundlage, um Content Strategien für Unternehmen zu entwickeln. 2022 sattelte er den Online Kampagnen Manager obendrauf und wurde in Folge zum ersten Empfänger des Zertifikats Digital Marketing Manager*in. Heute arbeitet er als Journalist und betreut ausgewählte Unternehmen als Freelancer im Digitalmarketing.

Herr Rinke, 2017 schlossen Sie die Qualifizierung als Social Media Manager ab. Wie wichtig war Ihr neues Wissen für die Arbeit?

Unser Dozent Markus Brandl hat im Kurs herausgestellt, wie wichtig Community Management ist. Es ist die Außendarstellung eines Unternehmens, seine Visitenkarte. Logisch, für mich war es der erste große Aha-Effekt. Inhalte für Facebook zu erstellen und das Community-Management waren Aufgaben, die ich nebenbei zu meinen eigentlichen Tätigkeiten bekam. Das hat mehr oder weniger funktioniert, den Redakteuren erging es genauso. Umso wichtiger war es, die Expertise im Kurs zu erwerben. Noch immer ist der ÖRR im Umstrukturierungsprozess, allerdings ist das System etabliert. Von daher hilft die Qualifizierung heute, den Job gut zu erledigen. Viel von dem, was damals ungeregelt war, ist inzwischen in klaren Strukturen. Insofern ist die Qualifizierung eine hervorragende Grundlage, bietet aber noch viel mehr Wissen, wenn es zum Beispiel darum geht, eigene Strategien zu entwickeln und Seiten aufzubauen.

Suchmaschienenoptimierung (SEO) ist Ihre Leidenschaft, wie wichtig sind die Erkenntnisse aus dem Zertifikatslehrgang für Ihre tägliche Arbeit?

Sehr wichtig, weil SEO immer noch häufig unterschätzt wird. Im redaktionellen Umfeld wird SEO häufig so gesehen, Inhalte kurzfristig und schnell nach vorne zu bringen. Es fehlt häufig das Bewusstsein, dass mit SEO langfristig weitaus mehr Traffic zu generieren ist als über Social Media und Ads. Ich arbeite für ein kleines Fachmagazin für Cochlea-Implantate. Die Chance, auf der Webseite Leser zu generieren, bekommt man fast ausschließlich über SEO. So schaffe ich viel mehr Reichweite als über Kampagnen oder Social Media-Strategien. Aber man braucht einen langen Atem, es dauert, bis man die Erfolge sieht. Das beginnt dabei, den Kolleginnen und Kollegen die Notwendigkeit zu erklären und die technischen Grundlagen zu schaffen, bevor man sich langfristige und vor allem realistische Ziele setzt.

Eine wichtige Erkenntnis des Lehrgangs: zu erkennen, wann sich eine große Kampagne nicht lohnt.

Wo können Sie das in den drei Lehrgängen erworbene Wissen effektiv nutzen und einsetzen?

Social Media habe ich in der täglichen Arbeit für den WDR, also Social Videos, Fotos und Community Management. Es gilt zu entscheiden: welche Posts lasse ich laufen, wann und wie greife ich in die Diskussion ein, wie bekomme ich einen positiven Spin, wie fange ich die Leute ein. Im Bereich SEO sind die Baustellen in Redaktionen und Agenturen groß. Google-Analytics und die Search Console sind Standard, aber hier gilt es, Tools wie Sistrix, Seobility oder Xovi effektiv zu nutzen und ein Bewusstsein für SEO-Strategien zu kreieren. Eine große Aufgabe, bei der mir die Erfahrungen aus dem Lehrgang sehr helfen. Die Kampagnen sind gut für den schnellen Traffic, um Projekte anzuschieben. Eine wichtige Erkenntnis des Lehrgangs: zu erkennen, wann sich eine große Kampagne nicht lohnt, das hat  auch dazu geführt, dass ich die Planung überdacht und an anderer Stelle kleinere Kampagnen umgesetzt habe.

Wie haben Sie den Kursaufbau und die Dozent:innen erlebt?

Ein großes Plus aller Lehrgänge: ein fundierter theoretischer Teil und ein praktischer Teil mit hervorragenden Dozenten, die aus der Praxis kommen und wissen, wovon sie reden. Sie ermöglichten uns, Insights zu bekommen, insbesondere bei Social Media und SEO und sie warfen einen Blick darauf, wie man auch über Umwege zum Ziel kommt, das waren ganz große Learnings. Herausragend auch die Hausarbeiten, die in ein Casebook mündeten - viel Arbeit, aber sehr hilfreich, weil man für sich ein eigenes Projekt direkt umsetzen kann. Besonders spannend finde ich, dass man mit dem Prinzip allen gerecht wird. Die Einsteiger, so wie ich es 2017 war, lernen, Projekte zu stemmen. Mit Vorwissen ist es möglich, die Projekte aufwändiger und größer zu gestalten. Die Dozentinnen und Dozenten zeigen durchaus auch Wege auf, wie ein Projekt nicht nur funktioniert, sondern wie es noch besser umgesetzt werden kann.

Herausragend auch die Hausarbeiten, die in ein Casebook mündeten - viel Arbeit, aber sehr hilfreich, weil man für sich ein eigenes Projekt direkt umsetzen kann.

Würden Sie die Zertifikatslehrgänge Kolleginnen und Kollegen weiterempfehlen?

Ich kann die Zertifikatslehrgänge uneingeschränkt weiter empfehlen, weil es mir einfach so viel gebracht hat. Ich empfehle auch, alle drei zu machen. In kleineren Unternehmen benötige ich das Wissen aus allen Zertifizierungen, weil sich die Arbeitsbereiche überschneiden und ich Agenturen steuern muss. Und wenn ich in einem großen Unternehmen zum Beispiel als Social Media Manager arbeite, ist es hilfreich zu wissen, wie eine Kampagne aufgebaut wird, oder wenn mein Content Hub die Homepage ist, ist SEO-Wissen sicherlich nicht verkehrt.

Haben Sie ein Beispiel, wie das Wissen ineinandergreift?

Nehmen wir das Thema Social Recruiting: Die Suche nach Fachpersonal in sozialen Netzwerken ist ein ganz großes Thema, zum Beispiel hatte ich eine Anfrage von einem Pflegedienst. Die Überlegung war, eine Online-Kampagne zu starten. Sicherlich ein guter Schritt, allerdings muss man die Idee zu Ende denken. Denn wenn meine Kampagne ausgespielt wird, sehen die User auch die Stellenangebote der Konkurrenz. Die Netzwerke leben davon, den Usern relevante Inhalte auszuspielen. Wer sich also für eine Stelle interessiert, bekommt auch andere Angebote ausgespielt. Dementsprechend muss meine Kampagne besser sein als die der Wettbewerber. Ich muss den Mehrwert deutlich machen. Und ich muss glaubhaft nachweisen, dass meine Aussagen zutreffen. Wenn sich zwei Klicks weiter eine Brache auftut, oder sogar schlechte Bewertungen als Arbeitgeber stehen, stellt das den Erfolg einer Kampagne infrage. Hier ist der Social-Media-Manager gefragt.
Und schließlich: wenn ein User auf die Anzeige klickt, landet er im Regelfall auf einer Landingpage des Web-Auftritts. Und dieser sollte vor allem nutzerfreundlich und suchmaschinenoptimiert zugleich sein. Denn ohne Sichtbarkeit leidet die Effizenz meiner meiner Kampagne immenz.

August 2023


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