Forschung und Lehre – beides Herzensangelegenheiten

Priv.-Doz. Dr. med. Jan Matthes (MMEd, Dundee) (Bild: Jan Matthes/TH Köln)

Was hat Alfred Nobels Gesundheit mit dem von ihm entwickelten Dynamit zu tun? Wieso hat die giftige Lanzenotter letztlich tausenden von Menschen das Leben gerettet? Funktioniert ein Calciumkanalblocker wie ein Korken? Diese und weitere Fragen beantwortet Priv.-Doz. Dr. med. Jan Matthes in den Modulen „Arzneimittelindikationen“ und „Molekulare Pharmakologie“.

Zur Person: Ich habe Medizin studiert und in der Pharmakologie promoviert. Mir haben das Fach und nicht zuletzt die Vermittlung pharmakologischer Inhalte in der Lehre so gut gefallen, dass ich nach dem Studium sofort hier im Zentrum für Pharmakologie der Universität zu Köln angefangen habe. Mittlerweile bin ich Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie und habe mich für das Fach Pharmakologie habilitiert. Ich bin Lehrkoordinator des Zentrums für Pharmakologie und Lehre ist eine absolute Herzensangelegenheit - dabei hilft mir hoffentlich auch mein Abschluss als „Master of Medical Education“.

Zur Forschungsausrichtung: Während ich für meine Doktorarbeit noch Experimente zur Wirkung von Ca2+-Kanal-Blockern an isolierten, spontan schlagenden Rattenherzen gemacht habe (was man liebevoll auch als „Zappelpharmakologie“ bezeichnet), untersuchen wir heute in meiner Arbeitsgruppe spannungsregulierte Ca2+-Kanäle auf molekularer Ebene. Zentral ist dabei die Patch-Clamp-Methode, die es erlaubt, Kanalfunktionen in Echtzeit zu beobachten (mit Einzelkanalmessungen kann man quasi einzelnen Molekülen bei der Arbeit zusehen!!!). Hintergrund dieser Grundlagenforschung sind Pathomechanismen und potenzielle therapeutische Ansätze bei der Herzinsuffizienz, aber auch bei Autismusstörungen. Die Lehre haben wir auch immer wissenschaftlich begleitet, so dass ein zweites Standbein die Ausbildungsforschung ist. Darüber bin auch zu einem dritten Forschungsgebiet gekommen: die Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen, vor allem mit Blick auf Arzneitherapiesicherheit und Adhärenz – z.B. bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie der arteriellen Hypertonie.

Ich bin in den folgenden Modulen tätig:

  • Arzneimittelindikationen: In meinem Part geht es einerseits um Arzneimittel, mit denen die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) behandelt werden kann, andererseits um Medikamente, die bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK, u.a. Angina pectoris) eingesetzt werden. Die Hypertonie ist nicht nur eine häufige Ursache der KHK, die Medikamente die zur Behandlung der beiden Erkrankungen eingesetzt werden, sind zum Teil auch dieselben.
     
  • Molekulare Pharmakologie: Hier bleibe ich thematisch sowohl eng an meiner Grundlagenforschung als auch am Thema im Modul Arzneimittelindikationen. Es geht darum zu verstehen, wie Arzneistoffe wirken, die mit Ionenkanälen interagieren. Wichtig ist mir dabei, dass man sowohl die Eigenschaften der Wirkstoffe als auch die der Ionenkanäle verstehen muss.

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Dr. Jan Matthes

Angewandte Naturwissenschaften


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